Millionenförderung für Forschung am Max-Planck-Institut Münster

Die Biomedizinerin Sara Wickström vom Max-Planck-Institut Münster erhält 8,5 Millionen Euro ERC-Förderung für interdisziplinäre Gewebeforschung.
STBR, CC BY-SA 3.0, via Wikimedia Commons

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Münster. Das Max-Planck-Institut für molekulare Biomedizin in Münster erhält eine der renommiertesten wissenschaftlichen Auszeichnungen Europas. Direktorin Sara Wickström wurde vom Europäischen Forschungsrat (ERC) mit einem Synergy Grant in Höhe von 8,5 Millionen Euro ausgezeichnet. Mit dieser Förderung soll ein groß angelegtes Forschungsprojekt zur Struktur und Funktion von Epithelgeweben ermöglicht werden – Gewebe, die etwa Haut und Organe auskleiden. Die Förderung erstreckt sich über sechs Jahre und zählt zu den bedeutendsten Programmen für Spitzenforschung in Europa.

Nach Angaben des Max-Planck-Instituts wird Wickström gemeinsam mit Daniel St Johnston und Ewa Paluch von der Universität Cambridge untersuchen, wie genetische Faktoren, Zellmechanik und physikalische Kräfte bei der Bildung und Stabilität von Geweben zusammenspielen. Dabei liegt der Fokus auf einem interdisziplinären Ansatz, der Biologie, Genetik und Physik miteinander verbindet. Nur rund zehn Prozent aller eingereichten Förderanträge wurden vom ERC bewilligt – ein Indikator für die herausragende Qualität der ausgewählten Projekte.

Die Forschungsgruppe von Sara Wickström erhält dabei rund 2,4 Millionen Euro der Gesamtmittel. Mit diesen Geldern sollen unter anderem neue Doktoranden und Postdocs eingestellt werden, die in den kommenden Jahren an der Schnittstelle zwischen Stammzellbiologie, molekularer Genetik und Biophysik forschen werden.

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Interdisziplinäre Forschung mit internationaler Strahlkraft

Das von Münster aus koordinierte Projekt gilt als beispielhaft für moderne Grundlagenforschung. Es vereint Expertinnen und Experten aus drei wissenschaftlichen Disziplinen, um zentrale Fragen der Zell- und Gewebebiologie zu klären. Ziel ist es, die Prinzipien zu verstehen, nach denen sich Zellen innerhalb eines Gewebes organisieren und spezialisieren. Damit sollen nicht nur neue Erkenntnisse über Entwicklungsprozesse gewonnen, sondern auch mögliche Ansätze für die regenerative Medizin erschlossen werden.

Epithelgewebe sind für zahlreiche Funktionen im menschlichen Körper entscheidend – vom Gasaustausch in der Lunge bis zur Schutzbarriere der Haut. Wie Zellen ihre jeweilige Form und Funktion erlangen, ist jedoch bislang nur unvollständig verstanden. Durch die Kombination aus quantitativer Bildgebung, genetischen Analysen und physikalischen Modellen wollen die beteiligten Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler diese Wissenslücken schließen.

Für das Max-Planck-Institut in Münster bedeutet der ERC Synergy Grant nicht nur eine internationale Anerkennung der bisherigen Forschungsarbeit, sondern auch eine Stärkung des Standorts für biomedizinische Spitzenforschung in Deutschland. Die Förderung eröffnet neue Perspektiven für den wissenschaftlichen Nachwuchs und unterstreicht die Rolle Münsters als bedeutenden Forschungsstandort in der Lebenswissenschaft.

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