
Preußen Münster hat sich im Heimspiel gegen den FC Schalke 04 ein beachtliches 0:0 erkämpft. Von Beginn an zeigte der SCP, dass er vor dem prominenten Gegner keineswegs zurückschreckt. Die Mannschaft trat selbstbewusst auf, gewann im Mittelfeld viele Zweikämpfe und suchte mutig den Weg nach vorne. Vor allem die rechte Seite mit Batista Meier und Hendrix sorgte früh für Druck, während Bouchama mehrfach gute Szenen im Zentrum hatte.
Schon nach wenigen Minuten wurde deutlich, dass Münster Schalke nicht nur Paroli bieten, sondern die Partie sogar dominieren konnte. Die Gäste taten sich schwer, ins Spiel zu finden, und leisteten sich im Aufbau ungewohnt viele Fehler.
Nach gut zehn Minuten lag der Ball plötzlich im Schalker Tor: Batista Meier hatte sich auf der rechten Seite stark durchgesetzt und in die Mitte geflankt. Vilhelmsson staubte aus kurzer Distanz ab – doch der Jubel verstummte, als die Szene überprüft wurde. Der Angreifer hatte beim Zuspiel knapp im Abseits gestanden. Damit wurde der Treffer zu Recht zurückgenommen, und die Partie blieb beim 0:0.
Die Szene passte dennoch zur mutigen Anfangsphase der Hausherren. Wenig später tauchte Vilhelmsson erneut frei vor Karius auf, setzte den Ball aber am Schlussmann vorbei ins Aus. Auch Bouchama und ter Horst hatten aussichtsreiche Abschlüsse. Münster erspielte sich ein klares Chancenplus, während Schalke nur sporadisch über Sylla und Karaman Gefahr erzeugte.
Das vielleicht Überraschendste in dieser Phase: Münster kontrollierte das Spiel. Zwischenzeitlich lag der Ballbesitz bei über 70 Prozent zugunsten des SCP, der die Schalker Mittelfeldreihe mit schnellem Umschalten und druckvollem Gegenpressing vor große Probleme stellte. Eine Kopfballverlängerung von ter Horst landete sogar auf der Latte – die Führung war zu diesem Zeitpunkt mehr als möglich.
Schalke blieb insgesamt blass. Zwar gelang den Gästen der eine oder andere Vorstoß, doch Schenk parierte sicher gegen Sylla und Karaman. Gleichzeitig sahen sich die Gelsenkirchener immer wieder zu harten Fouls gezwungen und kassierten mehrere Verwarnungen.
Nach der Pause änderte sich das Geschehen abrupt. Ein unglücklicher Ballverlust im Aufbau leitete die Schlüsselszene ein. Torhüter Johannes Schenk prallte mit Schalke-Stürmer Sylla zusammen – Schiedsrichter Florian Lechner bewertete das Einsteigen des SCP-Keepers als Notbremse und zeigte Rot. Eine Entscheidung, die im Stadion für Diskussionen sorgte, die Partie aber objektiv veränderte.
Sofort musste Münster umstellen: Morten Behrens ersetzte Vilhelmsson, der für die neue taktische Ausrichtung weichen musste. Der SCP stellte auf ein tiefes 5-3-1 um und begann, das Ergebnis zu verteidigen.
Schalke übernahm nun klar die Kontrolle und drängte Münster tief in die eigene Hälfte. Die Gäste zogen das Spiel breit, ließen den Ball laufen und versuchten immer wieder, über die Halbräume zu Abschlüssen zu kommen. Die Preußen arbeiteten jedoch aufopferungsvoll dagegen.
Behrens fand sofort Stabilität, entschärfte den ersten Schuss sicher und zeigte später mehrere starke Aktionen. Jaeckel, Kirkeskov und Heuer räumten in der Abwehr ebenso konsequent ab wie Paetow, der nach seiner Einwechslung wichtige Zweikämpfe gewann. Besonders eindrucksvoll: Die Münsteraner warfen sich in jeden Ball, blockten Schüsse und setzten immer wieder kleine Nadelstiche, um Zeit zu gewinnen.
Die größte Schalker Chance in dieser Phase war der Kopfball von Janik Bachmann, den Behrens reaktionsschnell parierte. Münster überstand diese Druckphase mit einer bemerkenswerten kollektiven Anstrengung.
Die letzten Minuten entwickelten sich zu einer Abwehrschlacht. Schalke brachte frische Offensivkräfte, drückte mit wuchtigen Angriffen und erspielte sich mehrere Ecken in Serie. Münster verteidigte leidenschaftlich, blockte erneut entscheidende Bälle und blieb trotz Erschöpfung aufmerksam.
Als der vierte Offizielle schließlich acht Minuten Nachspielzeit anzeigte, schwoll das Raunen im Stadion an. Doch auch diese Phase überstand der SCP mit maximalem Einsatz. Eine späte Gelbe Karte gegen Schalkes Grüger führte noch einmal zu Aufregung, änderte aber nichts mehr am Ergebnis.
Preußen Münster zeigte gegen Schalke 04 eine der reifsten und kämpferisch stärksten Leistungen dieser Saison. Der SCP dominierte die erste Halbzeit, erzielte ein Tor, das knapp aberkannt wurde, und überzeugte später in Unterzahl mit beeindruckender Defensivarbeit.