In Nottuln wächst der Widerstand gegen geplanten Windpark der Stadtwerke Münster

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Nottuln/Münster. Die geplanten Windkraftanlagen der Stadtwerke Münster stehen im Zentrum einer wachsenden Auseinandersetzung rund um Nottuln. Das kommunale Unternehmen entwickelt aktuell ein Projekt mit bis zu acht Windrädern im Bereich Nottuln-Stockum. Nach bisherigen Planungsständen wären die Anlagen deutlich über 250 Meter hoch und damit Größenordnung der neuesten Generation leistungsstarker Windenergieanlagen. Der Kreis Coesfeld hat für das Vorhaben bereits einen positiven Vorbescheid erteilt, doch das endgültige Genehmigungsverfahren läuft noch.

Die Stadtwerke verweisen auf die Bedeutung des Projekts für die regionale Energieversorgung. Nach ihren Angaben ließe sich mit dem geplanten Windpark ein großer Teil des Strombedarfs tausender Haushalte im Münsterland decken. Gleichzeitig betont das Unternehmen, Bürgerinnen und Bürger künftig verstärkt beteiligen zu wollen.

Gemeinde lädt zur Windmesse auf Hof Stockmann ein

Um die verschiedenen Planungen im Gemeindegebiet transparent zu machen, richtet die Gemeinde Nottuln am Donnerstag, 27. November, eine öffentliche Windmesse aus. Auf dem Hof Stockmann in Stockum sollen Betreiber ihre Projekte vorstellen und Fragen aus der Bevölkerung beantworten. Neben technischen Parametern stehen dabei Informationen zu Verfahren, Umweltverträglichkeit und Zeitplänen im Mittelpunkt.

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Die Gemeinde hatte bereits im Sommer betont, dass Windenergie ein zentraler Bestandteil der lokalen Klimastrategie sei. Allerdings sei die genaue Standortwahl in einigen Bereichen noch nicht abgeschlossen.

Bürgerinitiative ruft zur Gegendemonstration auf

Parallel zur offiziellen Veranstaltung mobilisiert eine lokale Bürgerinitiative zu einer Gegendemonstration. Die Kundgebung beginnt ab 17 Uhr an der Zufahrt zum Hof Stockmann. Der Protest richtet sich ausdrücklich gegen die Pläne der Stadtwerke Münster. Die Initiative befürchtet erhebliche Eingriffe in den Landschaftsraum rund um Stockum, Darup und Hövel, der teilweise durch Schutzgebiete und sensible Biotope geprägt ist.

In Online-Beiträgen äußern die Organisatoren den Wunsch nach klaren Mindestabständen zu Wohngebieten sowie nach einer stärkeren Einbindung der Bevölkerung. Eine Petition, die sich gegen die geplanten Anlagen richtet, erreichte bereits mehrere hundert Unterstützende.

Unsichere Standortfrage sorgt für zusätzliche Unruhe

Für zusätzliche Spannung sorgt die Tatsache, dass die Gemeinde im Sommer öffentlich erklärte, der von Bürgern stark kritisierte Standort am Zippenberg sei nicht zwingend gesetzt. Die Standortsuche werde weiter geprüft, um einen fachlich tragfähigen und gesellschaftlich akzeptierten Rahmen zu finden. Diese Offenheit wird von einigen als Chance, von anderen als Belastung der Planungsprozesse wahrgenommen.

Während die Stadtwerke Münster auf die bereits erteilten Vorbescheide und die energiewirtschaftliche Notwendigkeit verweisen, fordert die Bürgerinitiative eine komplette Neubewertung des Projekts. Genau diese gegensätzlichen Positionen dürften die Diskussion auf der Windmesse prägen.

Regionale Bedeutung über Nottuln hinaus

Der Konflikt hat Strahlkraft weit über Nottuln hinaus. Da die Stadtwerke Münster ein kommunales Unternehmen sind, betrifft das Projekt auch die kommunalpolitische Debattenlage in Münster. Für das Münsterland insgesamt gilt die Region als wichtiger Windenergie-Standort des Landes NRW. Neue Projekte lösen daher häufig sowohl Befürchtungen als auch Erwartungen aus – etwa in Bezug auf Klima- und Stromziele, kommunale Wertschöpfung oder Schutz der Kulturlandschaften.

Der Termin am Donnerstag gilt daher als ein wichtiger Moment, um die Positionen von Gemeinde, Projektträgern und Bürgerinitiative öffentlich gegenüberzustellen.

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