
Münster. Die Beschäftigten in Münster haben im vergangenen Jahr durchschnittlich 19,6 Krankheitstage gehabt. Diese Zahl basiert auf aktuellen Auswertungen der Betriebskrankenkassen und liegt spürbar unter dem bundesweiten Durchschnitt von rund 22 Fehltagen pro Person. Trotz dieser vergleichsweise niedrigeren Belastung zeigt sich: Auch in Münster ist der Krankenstand deutlich höher als in den Jahren vor der Pandemie.
Bundesweit registrieren die Kassen seit 2022 außergewöhnlich hohe Fehlzeiten. Zwischen 2016 und 2021 lagen die krankheitsbedingten Ausfalltage stabil bei etwa 18 Tagen pro Jahr. Seitdem ist der Krankenstand deutlich angestiegen, was sich in den aktuellen Zahlen klar widerspiegelt. Die Entwicklung lässt erkennen, dass Covid-19 und andere Infektionswellen langfristig Spuren im Gesundheitssystem und im Arbeitsalltag hinterlassen haben.
Haupttreiber des gestiegenen Krankenstands sind laut den Betriebskrankenkassen vermehrte Atemwegsinfektionen. Grippale Infekte, Bronchitis, Corona und andere Erkrankungen der Atemwege haben seit 2022 spürbar zugenommen und verursachen einen erheblichen Teil der Fehltage. Auch Muskel-Skelett-Probleme und psychische Belastungen spielen weiterhin eine wichtige Rolle, doch der stärkste Anstieg kommt aus dem Bereich der Infektionen.
Im bundesweiten Vergleich steht Münster weiterhin besser da als viele andere Regionen. Mit 19,6 Fehltagen pro Beschäftigten liegt die Stadt unter dem deutschen Durchschnitt, erreicht aber dennoch einen der höchsten Werte der vergangenen Jahre. Fast drei Wochen Ausfallzeit im Jahr zeigen, wie stark auch die lokale Arbeitswelt von Krankheitswellen betroffen ist. Die Zahlen machen deutlich, dass Münster zwar im Vergleich gut abschneidet, der allgemeine Trend steigender Fehlzeiten aber auch hier klar erkennbar ist.