
Münster. Die Mittelstands- und Wirtschaftsunion (MIT) Münster hat sich in der aktuellen Debatte um den Verband Die Familienunternehmer mit einer klaren Botschaft zu Wort gemeldet. Hintergrund ist der jüngste Kurswechsel des Bundesverbands, der eine Öffnung gegenüber der AfD in Erwägung zieht und damit bundesweit für Kritik sorgt.
Peter Laurenz Börgel, Kreisvorsitzender der MIT Münster, macht deutlich, dass ein solcher Schritt weit über eine bloße Einladungspolitik hinausreiche. Unternehmer hätten eine gesellschaftliche Verantwortung, die nicht allein wirtschaftliche Interessen umfasst. Dazu gehöre ein fester demokratischer Kompass – und der schließe eine Zusammenarbeit mit der AfD aus. Die MIT Münster positioniert sich damit eindeutig gegen jede Form des offiziellen Austauschs mit der Partei.
Die Reaktionen auf den Vorstoß der Familienunternehmer fallen seit Tagen deutlich aus. Mehrere Wirtschaftsverbände, Unternehmen und politische Akteure kritisieren die Abkehr von der bisherigen Linie, die einen klaren Abstand zur AfD vorsah. Auch innerhalb der Union, deren Wirtschaftsflügel die MIT ist, gibt es den Wunsch, dass Wirtschaftsverbände ihre gesellschaftliche Verantwortung betonen und nicht zur Normalisierung einer Partei beitragen, die vom Verfassungsschutz als rechtsextrem eingestuft wird.
Die MIT Münster reiht sich nun ausdrücklich in jene Stimmen ein, die keinen Anlass sehen, diese Brandmauer zu verschieben. Die Position orientiert sich an der Linie vieler regionaler und bundesweiter Verbände, die weiterhin jeden formalen Austausch mit der AfD ausschließen.
In Münster und dem Münsterland spielen familiengeführte Unternehmen traditionell eine zentrale Rolle. Vor diesem Hintergrund erhält die Positionierung der MIT Münster besonderes Gewicht. Ein möglicher Kurswechsel auf Bundesebene könnte auch für lokale Betriebe zu einer strategischen Frage werden: Welche Rolle wollen Unternehmen in politischen Diskursen einnehmen, und wie deutlich sollen sie Haltung zeigen?