
Zum Jahresende veröffentlicht Spotify erneut seinen großen Rückblick. Millionen Nutzerinnen und Nutzer teilen ihre persönlichen Statistiken, doch besonders interessant ist der Blick auf die Auswertung für einzelne Städte. Die Daten für Münster zeigen vertraute Namen auf den Spitzenplätzen, aber auch einige Entwicklungen, die das Streamingjahr 2025 geprägt haben.
Taylor Swift führt wie schon im Vorjahr das Ranking der meistgehörten Künstlerinnen und Künstler in Münster an. Sie bleibt dabei die einzige Frau in den lokalen Top-10 und bestätigt ihren bundesweiten Spitzenplatz. Hinter ihr reiht sich ein Mix aus Deutschrap, R&B und internationalem Pop ein. Auffällig stark vertreten sind Acts wie Jazeek, Luciano, Pashanim und The Weeknd. Linkin Park erreicht in Münster Rang fünf und steht damit lokal höher als in vielen anderen Regionen.
Top-Künstler in Münster 2025:
Taylor Swift
Jazeek
Luciano
Pashanim
Linkin Park
The Weeknd
Bonez MC
David Guetta
Zartmann
Drake
Der meistgestreamte Song Münsters stammt 2025 von einem deutschen Künstler. Der Berliner Popmusiker Zartmann landet mit „tau mich auf“ sowohl lokal als auch bundesweit auf Platz eins. Sein Titel verdrängt internationale Produktionen wie „Ordinary“ von Alex Warren oder den Schlager „Wackelkontakt“ des Künstlers Oimara. In Münsters Song-Top-10 finden sich außerdem Pop- und R&B-Titel aus Europa und Nordamerika sowie mehrere Songs von Künstlerinnen, die im Künstler-Ranking nicht vertreten sind.
Top-Songs in Münster 2025:
Zartmann – „tau mich auf“
Alex Warren – „Ordinary“
Oimara – „Wackelkontakt“
Jazeek – „AKON“
ROSÉ & Bruno Mars – „APT.“
reezy – „SABÍA QUE NO 7“
Gracie Abrams – „That’s So True“
WizTheMc, bees & honey – „Show Me Love“
Lady Gaga & Bruno Mars – „Die With A Smile“
Lola Young – „Messy“
Während weltweit erneut Bad Bunny an der Spitze steht, fällt der globale Trend in Münster weniger ins Gewicht. In den lokalen Charts taucht er nur im Albumranking auf.
Die Auswertung zeigt, wie breit die Hörgewohnheiten in Münster gefächert sind. Deutschsprachige Pop- und Rapproduktionen treffen auf internationale Stars, und sowohl Newcomer als auch etablierte Acts prägen das Streamingjahr. Die starke Platzierung von Zartmann sowie der hohe Anteil an Rap und R&B passen zum bundesweiten Bild, während die anhaltende Beliebtheit von Linkin Park eine lokale Besonderheit bleibt.
Wrapped bietet damit mehr als eine Liste von Zahlen. Der Rückblick zeichnet nach, welche Musik die Stadt 2025 begleitet hat – auf dem Weg zur Arbeit, durch den Winter, über die Promenade oder durch den Sommer.
Trotz der großen Beliebtheit steht Spotify 2025 verstärkt unter Druck. Drei Entwicklungen prägen die Debatte:
Für einen einzelnen Stream zahlt Spotify nur einen Bruchteil eines Cents. Erst vierstellige Abrufzahlen erzeugen überhaupt nennenswerte Einnahmen, und auch diese werden zwischen Labels, Verlagen und Musikschaffenden aufgeteilt. Viele Künstlerinnen und Künstler kritisieren seit Jahren, dass das Modell kaum verlässliche Einkommen ermöglicht.
Auf der Plattform erscheinen immer mehr automatisch generierte Songs. Durch kurze Tracks, hohe Uploadzahlen und künstlich erzeugte Abrufe geraten die regulären Auszahlungen unter Druck. Spotify hat 2025 deshalb Maßnahmen verschärft, um Spam und gezielte Manipulationen zu verringern. Gleichzeitig fordert ein Teil der Branche deutlichere Regeln für den Einsatz von KI in der Musikproduktion.
Für Proteste sorgten in diesem Jahr die finanziellen Beteiligungen von Spotify-Mitgründer Daniel Ek am Rüstungs- und KI-Unternehmen Helsing. Mehrere Bands nahmen dies zum Anlass, ihre Musik vorübergehend vom Dienst abzuziehen. Die Kritik richtet sich weniger gegen die Plattform selbst als gegen die Frage, wie ein führender Akteur der Kultur- und Techbranche seine privaten Milliarden einsetzt.
Für Münster war 2025 ein Jahr zwischen Pop, Rap und globalen Trends. Taylor Swift behauptet ihre Spitzenposition, während Zartmann einen der erfolgreichsten deutschsprachigen Songs des Jahres liefert. Die Charts zeigen, wie international die Hörgewohnheiten bleiben – und gleichzeitig, wie stark lokale Nuancen eine Stadt prägen können.
Wrapped macht sichtbar, was in Münster 2025 den Alltag begleitet hat. Und es zeigt, dass die Debatten über Streaming längst nicht beendet sind. Die Musikbranche blickt gespannt darauf, wie sich die Rolle von KI, Vergütungssystemen und Plattformen im kommenden Jahr weiterentwickeln wird.