
Der Volleyball-Abend in Wiesbaden bot alles, was ein Spiel auf diesem Niveau ausmacht: lange Rallys, enge Entscheidungen und ein USC Münster Volleyball-Team, das bis zum letzten Ballwechsel dagegenhielt. Für Münster endete das USC Münster Spiel jedoch knapp mit 2:3, während der VC Wiesbaden am Ende den entscheidenden Punkt setzte und damit vor heimischem Publikum jubelte. Die Partie entwickelte sich über fünf Sätze zu einer Geschichte voller Wendungen – und zu einer echten Prüfung für beide Mannschaften.
Von Beginn an zeigte Münster eine hohe Präsenz. Die Annahme stand stabil, die Angriffe kamen druckvoll, und der USC setzte sich früh ab. Der erste Satz ging deutlich an die Gäste, die Wiesbaden mit konsequentem Sideout-Spiel vor große Probleme stellten. Doch die Gastgeberinnen reagierten im zweiten Durchgang: Sie minimierten ihre Fehlerquote und brachten Münster mit gefährlichen Aufschlägen zunehmend in Bedrängnis. Mit dem Satzausgleich wurde spürbar, dass ein langes Duell bevorstand.
Der dritte Abschnitt verlief erneut klarer zugunsten Münsters. Variabler im Angriff und mutig im Block gelang es dem Team, die Kontrolle zurückzugewinnen. Der USC knüpfte an den Auftakt an und setzte sich souverän durch. Doch wie schon zuvor fand Wiesbaden im vierten Satz die passende Antwort. Die Heimmannschaft agierte deutlich druckvoller, zwang Münster in längere Rallys und nutzte die sich bietenden Chancen kompromisslos. Das deutliche 2:2 nach Sätzen führte in einen Tiebreak, der der ausgeglichenen Begegnung angemessen war.
Der Entscheidungssatz entwickelte sich zum emotionalen Höhepunkt des Abends. Beide Teams wechselten sich mit Führungen ab, immer wieder entschieden Kleinigkeiten über Punktgewinne. Münster erspielte sich mehrere Gelegenheiten, das Spiel vorzeitig zu beenden, brachte diese aber nicht ins Ziel. Wiesbaden blieb in den entscheidenden Momenten nervenstark, wehrte die Matchbälle ab und nutzte schließlich den eigenen zweiten Matchball zum Sieg.
Nach 107 intensiven Minuten stand die knappe Niederlage für Münster fest. Herausragende Akteurinnen waren auf Seiten des USC insbesondere Esther Spöler, die mit ihren Angriffen immer wieder wichtige Impulse setzte, sowie Carolin Beining, die nicht nur zweistellig punktete, sondern auch ihr Bundesliga-Debüt feierte. Für Wiesbaden avancierte Cayetana López Rey zur prägenden Spielerin des Spiels.
Trotz der verpassten Chance im Tiebreak zeigte der USC eine engagierte Gesamtleistung, die das Potenzial der Mannschaft unterstrich. Die knappe Niederlage mag schmerzen, doch sie verdeutlichte, wie eng die Teams in der Volleyball-Bundesliga beieinanderliegen – und wie schnell ein Spiel kippen kann, wenn jeder Ballwechsel über Sieg oder Niederlage entscheidet.