
Münster. Der Landschaftsverband Westfalen-Lippe (LWL) plant für 2026 ein breit gefächertes Programm an Ausstellungen in seinen Museen in Münster. Sonder- und Dauerausstellungen aus Kunst, Naturwissenschaft, Geschichte und Gesellschaft greifen aktuelle wie zeitlose Themen auf. Dabei reicht das Spektrum von klassischer Moderne über Familienangebote bis hin zu Fragen rund um Gene, Artenvielfalt und den Umgang des Menschen mit Natur und Umwelt. Viele der Ausstellungen laufen über das Jahr 2026 hinaus und prägen das Museumsprogramm teilweise bis 2027.
Im LWL-Museum für Kunst und Kultur am Domplatz stehen 2026 mehrere große Ausstellungen auf dem Programm, die sich bewusst unterschiedlichen Zielgruppen öffnen. Noch bis Januar 2026 ist die Ausstellung „Kirchner. Picasso“ zu sehen. Sie stellt über 100 Werke der beiden Künstler gegenüber und beleuchtet die künstlerischen Umbrüche und Spannungen der frühen Moderne. Die Schau entstand in Zusammenarbeit mit dem Kirchner Museum Davos.
Mit „Performance People“ richtet das Museum anschließend den Blick auf die Geschichte und Idee der Skulptur Projekte Münster. Anhand von Archivmaterialien wird gezeigt, wie sich Skulptur über Jahrzehnte hinweg von dauerhaften Objekten hin zu temporären, performativen und prozessorientierten Formen entwickelt hat. Der Fokus liegt dabei weniger auf einzelnen Werken als auf künstlerischen Konzepten und Arbeitsweisen.
Ein klarer Schwerpunkt auf Familien folgt ab März 2026 mit „Reiselustig. Unterwegs mit dem Hasen Felix“. In mehreren Themenräumen verbinden sich Kunst, Kulturgeschichte und spielerische Mitmachangebote. Kinder und Erwachsene begeben sich gemeinsam auf eine Reise durch unterschiedliche Landschaften und Lebensräume, begleitet von der bekannten Kinderbuchfigur Felix.
Zum Ende des Jahres rückt mit „Tiere. Geliebt & gejagt“ ein Thema in den Mittelpunkt, das gesellschaftlich wie historisch relevant ist. Die Ausstellung untersucht das ambivalente Verhältnis zwischen Mensch und Tier. Werke aus verschiedenen Epochen treten in Dialog mit naturwissenschaftlichen Präparaten und zeitgenössischen Positionen und zeigen, wie stark Nähe, Nutzen und Kontrolle miteinander verwoben sind.
Auch das LWL-Museum für Naturkunde an der Sentruper Straße setzt 2026 auf große Themen mit Alltagsbezug. Die Sonderausstellung „Gene – Vielfalt des Lebens“, die noch bis Januar 2027 läuft, macht genetische Grundlagen verständlich und greifbar. Auf rund 850 Quadratmetern werden mit mehr als 1.200 Exponaten Fragen zur biologischen Vielfalt, zur Entstehung von Arten und zu genetischen Prozessen im Alltag behandelt. Interaktive Stationen und großformatige Installationen unterstützen den niederschwelligen Zugang zu einem komplexen Thema.
Für den Sommer 2026 ist zudem die Eröffnung einer neuen paläontologischen Ausstellung geplant. Sie bringt die Dinosaurier zurück ins Museum und erweitert den Blick auf Fossilien und Erdgeschichte insgesamt. Ziel ist es, die Entwicklung des Lebens auf der Erde anschaulich darzustellen und vergangene Lebenswelten verständlich zu machen.
Übergreifend setzt der LWL bei seinen Ausstellungen 2026 auf eine klare Linie: Inhalte sollen verständlich, zugänglich und erlebbar sein. Interaktive Elemente, partizipative Formate und sinnliche Zugänge spielen eine zentrale Rolle. Neben klassischen Themen aus Kunst und Wissenschaft werden auch gesellschaftliche Fragen aufgegriffen, etwa der Umgang mit Natur, Regeln des Zusammenlebens oder globale Zusammenhänge.