„Aktenzeichen XY… ungelöst“ zählt zu den langlebigsten Fahndungsformate im deutschen Fernsehen. Das Prinzip blieb auch 2025 unverändert: Ungeklärte oder nur teilweise gelöste Straftaten werden einem breiten Publikum vorgestellt, um über Zuschauerhinweise neue Ermittlungsansätze zu gewinnen. In einer Zeit, in der Fahndungsaufrufe längst auch über soziale Netzwerke laufen, wirkt die Sendung weiterhin wie ein gebündelter öffentlicher Appell mit großer Reichweite. 2025 zeigte einmal mehr, wie entscheidend Wiedererkennen im Alltag sein kann, selbst Jahre nach einer Tat. Und der Blick nach vorn ist bereits möglich: Die nächste neue Ausgabe Aktenzeichen XY ist für Mittwoch, 21. Januar 2026, 20:15 Uhr im ZDF angekündigt.
Für mehrere Fälle im Jahr 2025 wurde öffentlich bestätigt, dass Hinweise aus der Sendung zu Ermittlungsfortschritten oder Festnahmen geführt haben. Diese Erfolge sind Belege dafür, dass die Mitwirkung der Zuschauerinnen und Zuschauer nicht nur ein Lippenbekenntnis ist, sondern in der Praxis Wirkung entfaltet.
Nach der Ausgabe vom 22. Januar 2025 erkannte ein Zuschauer einen seit Jahren gesuchten mutmaßlichen Serienbetrüger in einer S-Bahn. Der Hinweis führte wenig später zur Festnahme des Mannes in Frankfurt am Main. In der Berichterstattung tauchte er unter dem Namen „Ronald P.“ auf, der mit mehreren Alias-Namen gesucht wurde. Dieser Fall zeigt sehr anschaulich, wie konkret ein Zuschauerhinweis zu einer direkten Ermittlungshilfe werden kann.
Die Sendung vom 12. Februar 2025 griff unter anderem einen Raubüberfall auf einem Dortmunder Parkplatz aus dem Jahr 2023 auf. Nach der Ausstrahlung stellte sich nach öffentlich bekannten Angaben zunächst ein 18-Jähriger bei den Behörden. In der Folge nahmen Ermittler weitere Tatverdächtige fest. Insgesamt wurden vier Personen im Zusammenhang mit dem Fall festgenommen. Damit gehört der Dortmunder Raubfall zu den Beispielen aus 2025, bei denen nachweislich nach der TV-Vorstellung konkrete Schritte in den Ermittlungen folgten.
Ein bewaffneter Überfall auf eine Tankstelle in Habichtswald-Ehlen (Landkreis Kassel) aus dem Dezember 2023 wurde am 26. März 2025 in „Aktenzeichen XY… ungelöst“ thematisiert. Ende Mai berichteten Behörden und Medien über einen entscheidenden Hinweis, der nach der Ausstrahlung eingegangen sein soll und die Ermittlungen voranbrachte. In diesem Zusammenhang wurden zwei Tatverdächtige identifiziert und vorläufig festgenommen. Nach den öffentlich genannten Angaben waren die Jugendlichen zum Zeitpunkt der Festnahmen 17 und 18 Jahre alt.
Einige Ausgaben wirkten 2025 besonders nachhaltig, weil sie entweder thematisch sehr breit aufgestellt waren oder weil im Anschluss neue Informationen öffentlich wurden. Die Sendung vom 22. Januar 2025 gehört dazu: Neben einer Fahndung, die später in einer Festnahme mündete, wurden an diesem Abend weitere schwere Delikte vorgestellt, darunter ein Brandanschlag auf die Synagoge in Oldenburg, mehrere Raubüberfälle sowie der erneut aufgegriffene Cold Case um den Mord an Andrea Weltzer aus Köln. Gerade diese Mischung aus aktuellen Fahndungen und lange zurückliegenden Fällen sorgt regelmäßig dafür, dass sich Zuschauer an Details erinnern, die in Ermittlungen noch eine Rolle spielen könnten.
Besonders große Aufmerksamkeit bekam zudem die Sendung vom 5. November 2025, in der der Mordfall des achtjährigen Fabian aus Güstrow thematisiert wurde. Nach dem Zeugenaufruf gingen bei den Ermittlern laut Polizei zahlreiche Hinweise ein, darunter auch Ansatzpunkte, die ausgewertet werden mussten. Zugleich betonte die Staatsanwaltschaft später, dass Durchsuchungen und die Festnahme einer Tatverdächtigen nicht durch die TV-Ausstrahlung ausgelöst worden seien. Unabhängig davon blieb der Fall durch die bundesweite Ausstrahlung und die anschließenden Ermittlungsmaßnahmen über Tage hinweg ein dominierendes Thema in vielen Medien.
Später im Jahr rückte außerdem die Ausgabe vom 26. November 2025 in den Vordergrund. Das ZDF fasste kurz nach der Sendung die Hinweis-Lage zu mehreren Fällen zusammen, darunter der Cold Case Zeynep aus Neuenrade, ein Raubüberfall auf eine Familie in einer Villa bei Neu-Ulm sowie der Überfall auf einen 91-Jährigen nahe Holzminden. Diese Zwischenstände sind zwar noch keine Aufklärung, zeigen aber, welche Spuren nach einer Ausstrahlung häufig zunächst entstehen: Beschreibungen werden präzisiert, mögliche Beobachtungen gemeldet und Ermittlungsansätze geschärft.
Viele Zuschauerinnen und Zuschauer wünschen sich am Jahresende eine Bilanz: Wie viele Fälle wurden im Zusammenhang mit „Aktenzeichen XY… ungelöst“ aufgeklärt? Eine solche umfassende Liste existiert aber in der Praxis kaum. Das liegt an der Art, wie Ermittlungen laufen: Hinweise aus der Sendung fließen oft über Monate in Verfahren ein, werden erst später relevant oder sind Bestandteil größerer Ermittlungszusammenhänge. Zudem werden nicht alle Erfolge öffentlich kommuniziert, etwa wenn Verfahren noch laufen oder weitere Verdächtige gesucht werden. Die bekannt gewordenen Fälle bilden daher nur einen Ausschnitt der tatsächlichen Wirkung ab.
Ein Termin für 2026 steht bereits fest: Die nächste neue Folge von „Aktenzeichen XY… ungelöst“ läuft am Mittwoch, 21. Januar 2026, um 20:15 Uhr im ZDF. Dieser Abend markiert den offiziellen Start ins neue XY-Jahr und ist bereits offiziell angekündigt.
Weitere Sendetermine für 2026 wurden bislang noch nicht offiziell bestätigt. Erfahrungsgemäß strahlt das ZDF neue Ausgaben von „Aktenzeichen XY… ungelöst“ in einem Abstand von etwa drei bis vier Wochen aus. Häufig finden die Sendungen an Mittwochabenden statt, oft um den zweiten Mittwoch eines Monats herum. Diese Muster geben einen Anhaltspunkt, sind aber nicht bindend: Programmänderungen, Sondersendungen oder andere Faktoren können den Rhythmus beeinflussen. Verlässliche Daten gibt es in der Regel erst wenige Wochen vor dem jeweiligen Ausstrahlungstermin.
