
Das Hauptzollamt Münster blickt auf ein bemerkenswert erfolgreiches Jahr 2024 zurück. Mit Gesamteinnahmen von 2,29 Milliarden Euro leistete die Behörde erneut einen erheblichen Beitrag zur Finanzierung des Staates. Die Bilanz des Zolls Münster für 2024 zeigt, wie vielfältig die Aufgaben des Zolls sind und wie effektiv sie umgesetzt werden.
Mit Einnahmen von über zwei Milliarden Euro trägt das Hauptzollamt Münster erheblich zur Sicherung der öffentlichen Finanzen bei. Oberregierungsrat Tobias Schreiber, seit Februar 2024 Leiter der Behörde, betont, dass die Aufgaben weit über das Erheben von Steuern hinausgehen. Die Arbeit des Zolls umfasst ebenso die Kontrolle des grenzüberschreitenden Warenverkehrs, den Schutz vor Schmuggel und die Bekämpfung illegaler Beschäftigung.
Die Zahlen sprechen für sich: Im Vergleich zu 2023 stiegen die Einnahmen leicht von 2,28 auf 2,29 Milliarden Euro. Diese Summe setzt sich aus mehreren Steuerarten zusammen. Die Einfuhrumsatzsteuer brachte 485 Millionen Euro (Vorjahr: 420 Mio.), die Kfz-Steuer 777 Millionen Euro (Vorjahr: 800 Mio.), die Verbrauchsteuern 972 Millionen Euro (Vorjahr: 1.017 Mio.) und die Zolleinnahmen 60 Millionen Euro (Vorjahr: 45 Mio.).
Innerhalb der Verbrauchsteuern war die Alkoholsteuer erneut die ertragreichste Quelle mit 398 Millionen Euro. Es folgen die Energiesteuer mit 383 Millionen Euro, die Kaffeesteuer mit 104 Millionen Euro und die Stromsteuer mit 73 Millionen Euro. Trotz einzelner Rückgänge bleibt das Aufkommen auf hohem Niveau.
Die Kontrolleinheit Verkehrswege (KEV) mit Sitz in Coesfeld konzentrierte sich vor allem auf den Drogenschmuggel. Insgesamt kontrollierten die Zöllnerinnen und Zöllner 7.993 Fahrzeuge und 11.284 Personen. Dabei wurden 816 Beanstandungen festgestellt, 16 Personen festgenommen und 834 Strafverfahren eingeleitet.
Die sichergestellten Mengen an Drogen sind beachtlich: 12,7 kg Marihuana, 12,8 kg Amphetamine, 0,3 kg Heroin, 1,4 kg Kokain sowie 5,2 kg Ecstasy. Zunehmend relevant sind auch neue psychoaktive Stoffe: Insgesamt wurden 70 kg dieser unter das NpSG fallenden Substanzen beschlagnahmt.
Die Kontrolleinheit Flughafen Reiseverkehr (KEFR) am FMO prüfte 103.862 Reisende und 177.629 Gepäckstücke. Die Bilanz des Zolls Münster für 2024: 1.578 Beanstandungen, 61 Straf- und 39 Ordnungswidrigkeitenverfahren sowie 1.187 Verstöße mit Zuschlagszahlungen in Höhe von 111.000 Euro.
Besonders auffällig waren Zigaretten (498.000 Stück), Tabak (61 kg) und Goldschmuck im Wert von 220.000 Euro. Auch Bekleidung und Elektronikartikel wurden häufiger festgestellt. In 125 Fällen wurden tierische Nahrungsmittel aus dem Verkehr gezogen, in vier Fällen kam es zu artenschutzrechtlichen Beanstandungen.
Die FKS Münster blieb auch 2024 aktiv im Kampf gegen illegale Beschäftigung. Es wurden knapp 1.500 Strafverfahren eingeleitet. Der durch Schwarzarbeit verursachte Schaden lag bei über 5 Millionen Euro.
Die Bilanz des Zolls Münster für 2024: 294 Unternehmen wurden geprüft, 4.679 Personen kontrolliert. Dabei wurden 1.449 Straf- und 544 Ordnungswidrigkeitenverfahren eingeleitet. 21 Verfahren betrafen Verstöße gegen den Mindestlohn. Der FKS-Ansatz mit risikoorientierten Prüfungen erwies sich erneut als besonders effektiv.
Die fünf Zollämter des Hauptzollamts Münster bearbeiteten 2024 rund 136.380 Import- und 1,4 Millionen Exportpositionen. Der Import ging leicht zurück, während die Exporte stiegen. Im Postverkehr wurden 3.328 Pakete geprüft, davon 80 gestoppt. In 41 Fällen kam es zu gewerblichen Rechtsverstoßen.
Eine besonders brisante Sendung beinhaltete gefälschte medizinische Instrumente. Derartige Fälle verdeutlichen die sicherheitsrelevante Bedeutung der Zollprüfungen.
Der Prüfungsdienst des Zolls in Münster war 2024 besonders aktiv. 1.900 Einsätze (Vorjahr: 1.500) führten zu Steuernachforderungen in Millionenhöhe. Bei 1.500 Fällen wurde die ordnungsgemäße Versteuerung kontrolliert, in 363 Fällen umfangreiche Betriebsprüfungen durchgeführt.
Ergebnis: Nachforderungen von 2,8 Mio. Euro (Zoll) und 2,6 Mio. Euro (Verbrauchsteuer), zudem vier Bußgeld- und sechs Strafverfahren wegen Außenwirtschaftsverstoßen.
Zum Bezirk zählen die Kreise Borken, Coesfeld, Steinfurt, die Stadt Münster sowie Teile von Warendorf. Neben dem Hauptsitz in Münster gibt es Zollämter in Bocholt, Coesfeld, Rheine, am FMO sowie in Münster-Loddenheide. Zusätzlich unterhält das Hauptzollamt eine Kfz-Steuerstelle in Rheine und eine FKS in Gronau.