Am Samstag fand in Münster der 22. Gebetszug „1000 Kreuze für das Leben“ statt, der von der Organisation „EuroProLife“ ins Leben gerufen wurde. Rund 70 Abtreibungsgegner versammelten sich, um gegen Schwangerschaftsabbrüche zu protestieren. Parallel dazu stellten sich etwa 750 Gegendemonstranten den Abtreibungsgegnern entgegen. Beide Gruppen hatten unterschiedliche Botschaften, doch die Veranstaltung verlief friedlich.
Die Teilnehmer des Gebetszugs „1000 Kreuze für das Leben“ trugen symbolisch 20 weiße Holzkreuze und Marienbilder mit sich, während sie durch Münster zogen. Der Versammlungsleiter forderte die Teilnehmer auf, sich auf das Gebet zu konzentrieren und friedlich zu bleiben. Die Veranstaltung wurde von einer sechsköpfigen Gruppe der „Deutschen Gesellschaft zum Schutz von Tradition, Familie und Privateigentum“ begleitet. Der Gebetszug endete mit einer „Trauerzeremonie für die Ungeborenen“ am Galen-Denkmal.
Zeitgleich mit dem Gebetszug fand eine Gegendemonstration statt, die vom „Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung“ organisiert wurde. Unter dem Motto „Mein Körper, meine Entscheidung“ forderten rund 750 Teilnehmer die Abschaffung des Paragrafen 218, die Entkriminalisierung von Schwangerschaftsabbrüchen und die freie Wahl der Abbruchmethode auf Kosten der Krankenkassen. Die Gegendemonstranten betonten die Wichtigkeit der Selbstbestimmung über den eigenen Körper und kritisierten die Haltung der Abtreibungsgegner scharf.
Trotz der konträren Ansichten und der emotionalen Themen verliefen sowohl der Gebetszug „1000 Kreuze für das Leben“ als auch die Gegendemonstration friedlich. Beide Seiten nutzten die Gelegenheit, um ihre Standpunkte klar zu machen, ohne dass es zu nennenswerten Zwischenfällen kam. Die Polizei war vor Ort, um die Sicherheit zu gewährleisten und den geordneten Ablauf zu unterstützen.