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Abgezockt, getäuscht, ignoriert? So hilft die Verbraucherzentrale auch in Münster

Wie Fake-Shops, teure Fernwärme und Abo-Fallen auch Münster betreffen – das zeigt der neue Jahresbericht der Verbraucherzentrale NRW 2024.
Symbolbild: Alex Haney

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MÜNSTER. Der aktuelle Jahresbericht 2024 der Verbraucherzentrale NRW zeigt eindrucksvoll: Verbraucherschutz ist heute wichtiger denn je – auch und gerade in Städten wie Münster. Mit über 360.000 erfassten Anliegen, 173.000 Teilnehmenden an Veranstaltungen und 61 Millionen Websitebesuchen war 2024 ein Jahr voller Herausforderungen – und Lösungen.

Warum Münster und das Münsterland davon betroffen sind

Münster zählt zu den urbanen Hotspots, in denen Online-Betrug, steigende Energiepreise und Gesundheitsfragen ebenso relevant sind wie in jeder Großstadt. Doch viele Bürger:innen sind sich oft gar nicht bewusst, welche Unterstützungsmöglichkeiten sie haben. Der Jahresbericht 2024 macht deutlich: Die Beratungsangebote reichen vom Schutz vor Abofallen und Fake-Shops bis zur Hilfe bei Stromsperren und Pflegeberatung – Themen, die auch in Münster immer häufiger für Unsicherheit sorgen.

Sicherheit im Netz: Fake-Shops und falsche QR-Codes

Mehr als 2,9 Millionen Menschen nutzten 2024 den Fakeshop-Finder der Verbraucherzentralen – fast doppelt so viele wie im Vorjahr. Das Tool, das mit KI arbeitet, identifizierte über 72.000 betrügerische Shops. Auch eine neue Masche sorgte für Aufsehen: sogenanntes „Quishing“. Dabei wurden gefälschte QR-Codes in Bussen, an Parkautomaten und sogar auf Werbeplakaten angebracht – auch in NRW-Städten wie Düsseldorf oder Dortmund. Es ist nicht auszuschließen, dass solche Betrugsformen auch in Münster auftauchen.

Energie, Finanzen, Ernährung: Alltagshilfen mit politischer Wirkung

Ob Stromsperren, überzogene Fernwärmepreise oder falsche Vertragsabschlüsse – die Verbraucherzentrale NRW ging auch 2024 juristisch gegen Anbieter vor, etwa gegen die Postbank, Meta oder 1N Telecom. Besonders wichtig für Münsteraner:innen: Auch die Beratung zu „Buy now, pay later“-Diensten wie Klarna wurde ausgebaut – inklusive Forderung nach mehr Transparenz durch den Gesetzgeber.

Gesundheit und Pflege: Für Familien und ältere Menschen

Ein echtes Highlight war die Einführung eines kostenlosen, werbefreien Pflegegradrechners im Netz, mitentwickelt in NRW. Besonders relevant für pflegende Angehörige in Münster: Der „Pflegewegweiser NRW“ bietet seit März 2024 auch spezialisierte Informationen für Eltern mit pflegebedürftigen Kindern – eine Zielgruppe, die häufig durch das Raster fällt.

Nachhaltigkeit trifft Alltag

Klimakrise, PFAS-Chemikalien, Lebensmittelverschwendung: Der Bericht zeigt, wie die Verbraucherzentrale NRW Umwelt- und Verbraucherschutz zusammenbringt. Ob bei Aktionen zur Ernährungsarmut oder bei Veranstaltungen zur klimafreundlichen Gemeinschaftsverpflegung – auch Bildungseinrichtungen in Münster könnten von solchen Konzepten profitieren.

Beratung, die ankommt

Die Verbraucherzentrale NRW beweist mit ihrem Jahresbericht 2024, dass sie ein unverzichtbarer Anker in unsicheren Zeiten ist. Für Münster bedeutet das: Wer Fragen hat, findet Unterstützung – sei es online, telefonisch oder persönlich. Denn wie Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, sagt: „Gerade in einer Zeit, in der viele Menschen das Gefühl haben, den Überblick zu verlieren, ist die Verbraucherzentrale eine verlässliche Instanz“.

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