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Afrikanische Schweinepest in NRW: Mittlerweile fünf bestätigte Fälle im Kreis Olpe

Wie milde Winter und die afrikanische Schweinepest zur Wildschweinplage in NRW beitragen und welche Rolle die Jägerschaft spielt.
Foto: ambquinn

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Olpe. Im Kreis Olpe ist die Afrikanische Schweinepest (ASP) erstmals in Nordrhein-Westfalen nachgewiesen worden – und das gleich in mehreren Fällen. Nachdem am Samstag ein erster positiver Befund bei einem Wildschwein in Kirchhundem gemeldet wurde, bestätigten die Behörden am darauffolgenden Sonntag vier weitere infizierte Tiere. Damit steigt die Zahl der bestätigten Fälle auf fünf. Für Schweinehalter im Land ist das eine ernste Nachricht, denn die Afrikanische Schweinepest in NRW gilt als extrem ansteckend und endet für betroffene Tiere fast immer tödlich.

Infizierte Zone eingerichtet: Welche Maßnahmen jetzt greifen

Um eine Ausbreitung der Seuche zu verhindern, wurde rund um den Fundort eine sogenannte infizierte Zone mit einem Radius von 15 Kilometern eingerichtet. In diesem Gebiet gelten strenge Schutzmaßnahmen. Die Jagd ist weitgehend untersagt, lediglich in begründeten Ausnahmefällen darf eingegriffen werden. Auch der Transport von Wild- und Hausschweinen sowie Schweinefleischprodukten ist verboten. Fahrzeuge, Personen und Hunde, die mit dem Gebiet in Kontakt kommen, müssen gründlich gereinigt und desinfiziert werden. Zudem gilt in der gesamten Zone Leinenpflicht für Hunde. Für Schweinehalter besteht eine Meldepflicht bei Veränderungen im Tierbestand, etwa bei Erkrankungen oder Todesfällen.

Afrikanische Schweinepest in NRW: Bevölkerung spielt wichtige Rolle bei der Eindämmung

Neben den offiziellen Maßnahmen setzen die Behörden auch auf Mithilfe aus der Bevölkerung. Spaziergängerinnen und Spaziergänger werden eindringlich gebeten, Waldwege nicht zu verlassen und Hunde konsequent angeleint zu führen. Wer tote Wildschweine entdeckt, sollte diese keinesfalls selbst berühren oder untersuchen, sondern direkt den zuständigen Kontaktstellen melden – telefonisch oder per E-Mail. Parallel suchen derzeit rund 50 Einsatzkräfte mit Hundestaffeln systematisch nach weiteren Kadavern. Dabei achten die Teams darauf, keine Tiere aufzuschrecken, um eine mögliche Virusverbreitung zu vermeiden.

Kein Risiko für Menschen – große Gefahr für die Landwirtschaft

Die Afrikanische Schweinepest in NRW stellt laut Fachleuten keine Bedrohung für den Menschen dar. Für Haus- und Wildschweine ist die Seuche jedoch fast immer tödlich. Eine Impfung gegen das Virus gibt es derzeit nicht. Ziel aller Maßnahmen ist es daher, eine weitere Ausbreitung der Seuche möglichst frühzeitig zu stoppen. Ein Expertenteam aus Epidemiologinnen und Veterinären ist bereits vor Ort und koordiniert die weiteren Schritte gemeinsam mit den lokalen Behörden. Die Afrikanische Schweinepest stammt ursprünglich aus Afrika und wurde seit 2014 mehrfach in Europa nachgewiesen. 2024 traten erste Fälle in Hessen und Rheinland-Pfalz auf – nun ist auch Nordrhein-Westfalen betroffen.

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