
Münster. Der juristische Streit zwischen dem SC Preußen Münster und seinem früheren Kapitän Marc Lorenz bewegt weiter die Sportöffentlichkeit. Am Montag trafen sich beide Seiten vor dem Arbeitsgericht Münster zu einem Gütetermin. Über den Inhalt der Gespräche wurde Stillschweigen vereinbart – lediglich bekannt ist, dass es zu einer vorläufigen Einigung gekommen sein soll. Das Verfahren bleibt damit bis Mitte Oktober offen.
Die Auseinandersetzung zwischen dem Drittligisten und dem 36-jährigen Fußballprofi hat ihren Ursprung in einer fristlosen Kündigung, die der Verein am 19. August ausgesprochen hatte. Nach Angaben aus dem Umfeld des Vereins steht der Schritt im Zusammenhang mit Spendengeldern, die im Rahmen privater Aktionen gesammelt worden sein sollen. Diese Gelder sollen nicht fristgerecht an den vorgesehenen Empfänger weitergeleitet worden sein.
Der Spieler, der seit 2021 für Preußen Münster aktiv war und das Team 2023 zum Aufstieg in die 3. Liga führte, weist die Vorwürfe über seinen Rechtsbeistand zurück. Die Staatsanwaltschaft Münster führt parallel ein Ermittlungsverfahren wegen des Anfangsverdachts, das unabhängig vom arbeitsgerichtlichen Verfahren läuft.
Vor der 1. Kammer des Arbeitsgerichts Münster ging es nun um eine gütliche Lösung. Bei sogenannten Güteterminen versucht das Gericht, die Parteien frühzeitig zu einer Einigung zu bewegen, um eine längere Beweisaufnahme zu vermeiden. Häufig werden diese Gespräche nichtöffentlich geführt – so auch in diesem Fall.
Laut Verfahrensinformationen wurde am Montag eine „widerrufliche Einigung“ erzielt. Das bedeutet: Beide Seiten haben Zeit, den Vergleich bis zu einem bestimmten Stichtag zu bestätigen oder zurückzuziehen. Erst wenn die Frist verstreicht, wird der Beschluss verbindlich. Offiziell äußern wollten sich weder der Verein noch die Anwälte zu Inhalt und Umfang der Vereinbarung.
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