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Betonriese bekommt Frischekur: „Elefant“ am Hafen Münster wird aufwendig saniert

Sanierung des „Elefanten“ am Hafen Münster startet im August 2025
@Stadt Münster. Sanierung des „Elefanten“ am Hafen Münster startet im August 2025

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Münster. Ab dem 4. August 2025 beginnt die Stadt Münster mit der aufwendigen Sanierung des sogenannten „Elefanten“. Das massive Betonsilo am Südkai des Stadthafens ist ein prägendes Symbol der industriellen Vergangenheit und steht auf sechs kräftigen Betonstützen. Wegen seiner markanten Form wird das stillgelegte Bauwerk im Volksmund als „Elefant“ bezeichnet. Es ragt trotz benachbarter Bürogebäude sichtbar in den Himmel – nun wird es für die Zukunft fit gemacht.

Sanierung mit Hochdruck: Was ab August passiert

Die Sanierung erfolgt durch das städtische Amt für Immobilienmanagement. Schon ab Montag, dem 4. August, wird die Baustelle eingerichtet. Dazu gehören der Aufbau eines großflächigen Gerüsts sowie vorbereitende Maßnahmen am Baukörper. Die eigentlichen Sanierungsarbeiten beginnen voraussichtlich Mitte August und dauern bis Anfang November. Für Passanten und Anwohner wird die Maßnahme allerdings spürbar: Besonders zwischen Mitte August und Ende September muss mit deutlichem Baulärm und sichtbar aufsteigendem Wasserdampf gerechnet werden.

Zum Einsatz kommt ein Hochdruck-Wasserstrahlverfahren. Damit wird die beschädigte Betonoberfläche mit bis zu 2.000 Bar Wasserdruck abgetragen. Die darunterliegenden Armierungen werden freigelegt, gereinigt und im Anschluss neu beschichtet. Das Verfahren gilt als besonders materialschonend und hinterlässt eine optimal haftende Fläche für neuen Beton. Die lärmintensiven Arbeiten sollen bis Ende September abgeschlossen sein, der gesamte Bau voraussichtlich bis Anfang November.

Was Anwohner und Besucher wissen sollten

Die Arbeiten finden montags bis freitags zwischen 7 und 18 Uhr statt. In Ausnahmefällen kann es auch zu Einsätzen an Samstagen kommen. Während der Hochdruckphase ist die Geräuschkulisse vergleichbar mit einem Presslufthammer. Die Stadt empfiehlt deshalb, bei empfindlicher Lärmwahrnehmung alternative Arbeitsorte zu nutzen. Auch die starke Wasserdampfbildung direkt am Bauwerk kann für Passanten ungewöhnlich wirken, ist jedoch gesundheitlich unbedenklich. Fuß- und Radwege werden soweit möglich offengehalten. Nur bei Gefahr erfolgt eine kurzzeitige Umleitung.

Wichtig: Die Gastronomie auf der gegenüberliegenden Nordseite des Hafenbeckens – etwa am Kreativkai – ist nicht betroffen. Veranstaltungen in diesem Bereich können wie geplant stattfinden.

Bedeutung für das Stadtbild: Warum der „Elefant“ erhalten bleibt

Der „Elefant“ ist mehr als nur ein ehemaliges Schüttgutsilo. Er gehört zu den letzten verbliebenen Industriedenkmalen am Hafen. Gemeinsam mit dem benachbarten Kohlekran – von vielen „Giraffe“ genannt – erinnert das Betonbauwerk an die logistische Vergangenheit des Areals. Während der Hafen heute als Kreativ- und Bürostandort genutzt wird, prägen diese Relikte noch immer das Bild der Südkante.

Nach Abschluss der Sanierung soll der „Elefant“ dauerhaft erhalten bleiben. Er wird auch in künftige städtebauliche Konzepte der Hafensüdseite einbezogen. Erste Ideen sehen eine kreative Zwischennutzung mit mobilen Containermodulen oder Veranstaltungen vor. Das Bauwerk könnte so zum Blickfang einer öffentlich zugänglichen Hafenterrasse werden.

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