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Bistum Münster überholt Köln: Jetzt größtes Bistum Deutschlands – trotz hoher Kirchenaustritte

Der St. Paulus Dom Münster ist ein Ort, der Geschichte, Spiritualität und Gemeinschaft vereint. Er lädt dich ein, seine Schönheit zu entdecken, seine Geschichte zu erforschen und seine spirituelle Tiefe zu erleben. Bistum Münster. Auch der Domplatz eignet sich für einen Spaziergang in Münster. Der Bischof von Münster, Felix Genn, hat seinen Rücktritt für März 2025 angeboten. Er plant einen geordneten Übergang. Ein Priester aus Ahaus wurde wegen des Verdachts auf sexuellen Missbrauch von allen Ämtern ausgeschlossen.
Foto: Münster Dom, Barni1

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Das Bistum Münster ist seit Anfang 2025 das mitgliederstärkste katholische Bistum in Deutschland. Mit insgesamt 1.630.544 Katholikinnen und Katholiken liegt es nun knapp vor dem bisherigen Spitzenreiter Köln, das aktuell 1.627.401 Mitglieder zählt. Der Wechsel an der Spitze kommt trotz weiterhin hoher Kirchenaustritte – zeigt aber auch die Unterschiede im Umgang mit dem Glauben in den beiden Bistümern.

Kirchenaustritte weiterhin auf hohem Niveau

Im Jahr 2024 verzeichnete das Bistum Münster 22.613 Kirchenaustritte. Das sind zwar rund 7.000 weniger als im Jahr zuvor, dennoch bleibt die Zahl auf einem anhaltend hohen Niveau. Zum Vergleich: Im Erzbistum Köln kehrten sogar 28.979 Gläubige ihrer Kirche den Rücken. Diese Differenz von über 6.000 Austritten trug wesentlich dazu bei, dass Münster in der Mitgliederstatistik an Köln vorbeizog.

Mehr Taufen, weniger Trauungen und Bestattungen

Auch bei anderen kirchlichen Kennzahlen zeigt sich ein gemischtes Bild:

  • Taufen: In Münster wurden im Jahr 2024 10.633 Kinder getauft, deutlich mehr als in Köln (8.829). Auch wenn die Zahl der Taufen in Münster im Vergleich zu 2023 rückläufig ist, bleibt sie ein wichtiger Stabilitätsfaktor für das Bistum.
  • Erstkommunion und Firmung: Rund 13.300 Kinder empfingen die Erstkommunion, etwa 8.500 Jugendliche das Sakrament der Firmung.
  • Kirchliche Trauungen: Hier ist ein deutlicher Rückgang zu beobachten. Nur noch 1.765 Paare ließen sich kirchlich trauen (2023: 2.278).
  • Kirchliche Bestattungen: Auch die Zahl der kirchlichen Beisetzungen sank – von 18.772 im Jahr 2023 auf nun 17.344.

Kirchenbesuch bleibt konstant niedrig

Ein weiteres Schlaglicht auf die religiöse Praxis wirft der Kirchenbesuch: Laut Erhebung, die an zwei Wochenenden im Jahr durchgeführt wird, besuchen weiterhin rund 85.000 Gläubige regelmäßig die Messe. Diese Zahl ist seit Jahren relativ stabil – allerdings auf einem niedrigen Niveau im Vergleich zur Gesamtzahl der Kirchenmitglieder.

Bedeutungsgewinn trotz Herausforderungen

Die neue Spitzenposition Münsters in der Statistik mag symbolisch sein, doch sie zeigt auch: Das Bistum versteht es besser als andere, seine Mitglieder trotz allgemeiner Kirchenskepsis zu halten. Die moderateren Austrittszahlen und die höhere Zahl an Taufen tragen dazu bei, dass Münster in einer schwierigen Zeit als vergleichsweise stabil gilt.

Ob das Bistum Münster diesen Platz langfristig halten kann, bleibt abzuwarten. Klar ist: Auch hier steht die katholische Kirche vor enormen Herausforderungen – von Missbrauchsskandalen über strukturelle Reformen bis hin zu einem gesellschaftlichen Wertewandel, der den Glauben zunehmend in Frage stellt.