Die Blauzungenkrankheit breitet sich derzeit in Nordrhein-Westfalen stark aus und hat das Bundesland zum Epizentrum der Infektionen in Deutschland gemacht. Mit 2.465 bestätigten Fällen verzeichnet Nordrhein-Westfalen etwa die Hälfte aller Infektionen in der Bundesrepublik.
In den letzten Wochen hat sich die Zahl der infizierten Tiere deutschlandweit dramatisch erhöht. Während es im Juni noch 13 Fälle gab, stieg die Zahl im Juli auf über 1.200 an. Bis zum 23. August wurden schließlich mehr als 4.800 Fälle verzeichnet. Diese rasante Ausbreitung des Erregers ist vor allem auf den Serotyp BTV-3 zurückzuführen, der für die aktuelle Welle der Blauzungenkrankheit verantwortlich ist.
Der Serotyp BTV-3 wurde erstmals im September 2023 in den Niederlanden festgestellt. Schon einen Monat später, im Oktober 2023, wurde die erste Infektion in Deutschland bestätigt. Seitdem hat sich der Erreger der Blauzungenkrankheit in weniger als einem Jahr über nahezu das gesamte Land ausgebreitet. Interessanterweise ist Berlin das einzige Bundesland, das bisher keine erfassten Fälle der Krankheit aufweist.
Trotz der hohen Zahl an infizierten Tieren gibt es für die Bevölkerung keinen Grund zur Sorge. Der Erreger der Blauzungenkrankheit ist nicht auf Menschen übertragbar. Sowohl Fleisch als auch Milchprodukte von betroffenen Tieren gelten als sicher und können bedenkenlos verzehrt werden.
Die Blauzungenkrankheit hat Nordrhein-Westfalen besonders stark getroffen. Die Situation verdeutlicht, wie schnell sich Tierseuchen ausbreiten können und wie wichtig Überwachungs- und Präventionsmaßnahmen sind.