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Brunnen in Münster: Welche sind aktiv, welche stillgelegt?

Brunnen in Münster: Welche Wasserspiele sind in Betrieb, welche stillgelegt?

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Münster ist bekannt für seine gepflegten Plätze, historischen Bauwerke und liebevoll gestalteten Grünflächen. Ein fester Bestandteil dieses Stadtbilds sind die städtischen Brunnen. Sie bringen Leben in die Straßen, sorgen für Abkühlung an warmen Tagen und schaffen Orte zum Verweilen. Doch längst nicht alle Wasserspiele in Münster sind in Betrieb. Während einige Brunnen zuverlässig sprudeln, sind viele andere vorübergehend oder dauerhaft außer Betrieb. Der aktuelle Zustand der Brunnen in Münster zeigt ein geteiltes Bild.

Welche Brunnen in Münster sind aktuell in Betrieb

Mehrere zentrale Brunnenanlagen in Münster funktionieren derzeit ohne Einschränkungen. Dazu gehören der Brunnen am Domplatz, der traditionsreiche Kiepenkerl, der ruhige Clemenskirchgarten sowie die Wasserspiele in Berg Fidel und auf dem Servatiiplatz. Auch der Bremer Platz ist wieder belebt. Besonders erfreulich ist die Rückkehr des Lamberti-Brunnens an der Salzstraße. Nach Sanierungsarbeiten ist dieser seit Christi Himmelfahrt wieder in Betrieb. Der Wasserspielplatz im Südpark sorgt ebenfalls für Freude, besonders bei Familien mit Kindern. Diese funktionierenden Anlagen sind beliebte Treffpunkte und tragen zur Lebensqualität in der Innenstadt bei.

Eingeschränkter oder verzögerter Brunnenbetrieb in Münster

Einige Brunnen in Münster sind zwar betriebsbereit oder prinzipiell funktionstüchtig, laufen jedoch aktuell nicht. Das hat unterschiedliche Gründe. Beim Fontänenfeld im Südpark ist die Pumpe defekt. Ein Termin für die Wiederinbetriebnahme steht noch nicht fest. Der Brunnen an der Aabrücke in der Bergstraße ist stark vom Wasserstand der Aa abhängig. Da dieser derzeit zu niedrig ist, bleibt das Wasserspiel aus. Technisch betriebsbereit ist der Brunnen an der St.-Joseph-Kirche, dennoch ist er nicht in Betrieb. 

Dauerhaft stillgelegt oder defekt: Wo in Münster die Brunnen trocken bleiben

Deutlich problematischer ist die Situation bei mehreren Brunnen, die entweder bereits in Blumenbeete umgewandelt wurden oder für längere Zeit stillgelegt bleiben. Der Brunnen an der Neubrückenstraße ist defekt und soll innerhalb der nächsten zwei Wochen bepflanzt werden. Eine Sanierung ist im Rahmen der Umgestaltung des sogenannten Apostelgartens vorgesehen. Auch der Brunnen an der Engelenschanze wird schon länger nicht mehr betrieben. Die Fläche ist begrünt, und Gespräche über eine mögliche Sanierung zwischen Stadtverwaltung und Stadtwerken laufen. Wann hier Fortschritte zu erwarten sind, ist offen. Der Michaelis-Brunnen, bleibt ebenfalls bis auf Weiteres außer Betrieb. 

Weitere trockene Brunnenstandorte in Münster

Neben den genannten Beispielen bleiben viele weitere städtische Brunnenanlagen in Münster außer Betrieb. Dazu zählen der Martini-Brunnen, der Wasserfall an der Promenade, der Brunnen am Harsewinkelplatz sowie Anlagen am Stadthaus 1 und am Mauritztor. Auch in Münsters Stadtteilen ist der Brunnenbetrieb eingeschränkt. In Hiltrup an der Marktallee und in Kinderhaus am Idenbrockplatz sind die Brunnen ebenfalls trocken. Insgesamt sind derzeit zwölf städtische Brunnen nicht in Betrieb. 

Wie ökologisch sinnvoll ist der Betrieb von Brunnen?

Parallel zur technischen und finanziellen Frage stellt sich immer öfter auch eine ökologische: Ist es angesichts des Klimawandels überhaupt vertretbar, öffentliche Brunnen zu betreiben? Kritiker:innen weisen auf den Wasserverbrauch und den Energieeinsatz hin – gerade bei aufwendig gestalteten Anlagen mit hohen Fontänen oder Dauerbetrieb. In Zeiten von Dürresommern, sinkendem Grundwasser und steigender Trockenheit wirke ein plätschernder Brunnen für manche wie ein Symbol fehlgeleiteter Ressourcenverwendung.

Doch diese Kritik greift nicht in jedem Fall. Viele moderne Brunnen arbeiten heute in geschlossenen Wasserkreisläufen, bei denen das Wasser kontinuierlich gefiltert und zurückgeführt wird. Der tatsächliche Wasserverbrauch ist dabei vergleichsweise gering. Auch der Energieverbrauch lässt sich durch moderne, effizientere Technik sowie den Einsatz von Solarenergie oder Zeitschaltuhren deutlich reduzieren.

Auf der anderen Seite haben Brunnen einen positiven Einfluss auf das städtische Mikroklima. Durch Verdunstung sorgen sie für natürliche Abkühlung – ein Effekt, der besonders in versiegelten Innenstädten von Bedeutung ist. Sie erhöhen die Luftfeuchtigkeit, senken gefühlte Temperaturen und bieten gerade älteren oder gesundheitlich beeinträchtigten Menschen eine kleine, aber spürbare Erleichterung im Stadtalltag. Deshalb werden Brunnen in vielen Städten inzwischen als klimawirksame Maßnahmen der urbanen Anpassung betrachtet – ähnlich wie Begrünungen oder Schattenflächen.

Die langfristigen Pläne der Stadt für Münsters Brunnen

Bereits im Jahr 2022 wurde das Amt für Grünflächen, Umwelt und Nachhaltigkeit beauftragt, ein Betriebskonzept für alle städtischen Brunnenanlagen zu erstellen. Ziel dieses Konzepts war es, den finanziellen und personellen Bedarf zu ermitteln, um einen dauerhaften und zuverlässigen Betrieb der Wasserspiele zu ermöglichen. Im Rahmen dieser Strategie plant die Stadt Münster, jährlich 100.000 Euro in die Sanierung und Modernisierung defekter Brunnen zu investieren. Die Umsetzung soll schrittweise innerhalb der kommenden drei Jahre erfolgen. Für einzelne Projekte fehlen jedoch bislang konkrete Zeitpläne. Diese Ungewissheit sorgt bei vielen Bürgerinnen und Bürgern für Frust und stellt die Geduld der Stadtgesellschaft auf die Probe.

Fazit zur aktuellen Brunnenlage in Münster

Brunnen sind nicht nur dekorative Elemente. Sie stehen für Urbanität, Lebensqualität und Aufenthaltskultur. In Münster zeigen sich jedoch deutliche Unterschiede: Während einige Brunnenanlagen zuverlässig arbeiten und das Stadtbild bereichern, bleiben viele andere trocken – teils aus nachvollziehbaren, teils aus strukturellen Gründen. Die Stadt ist bemüht, die Situation zu verbessern. Doch ohne klar definierte Fristen, ausreichende Mittel und personelle Kapazitäten bleibt unklar, wann Münster wieder flächendeckend plätschert. Wer aktuell auf der Suche nach einem funktionierenden Brunnen ist, wird vor allem in der Innenstadt fündig. Für alle anderen Standorte heißt es weiterhin: warten, hoffen, sanieren.

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