
Das vergangene Jahr brachte für die Stadt Münster eine deutliche Zunahme an Bußgeldverfahren mit sich. Die Einnahmen aus Verwarnungs- und Bußgeldern stiegen um 1,8 Millionen Euro auf insgesamt 11,6 Millionen Euro. Gleichzeitig verzeichnete die Bußgeldstelle einen Anstieg der eingeleiteten Verfahren auf insgesamt 220.000 – ein Plus von 20.000 im Vergleich zum Vorjahr.
Diese Entwicklung ist nicht nur auf verstärkte Kontrollen, sondern auch auf das gestiegene Bewusstsein in der Bevölkerung zurückzuführen. Besonders in sensiblen Bereichen wie Kitas, Schulen und sozialen Einrichtungen wurde die Überwachung verschärft.
Die Zahl der Bußgeldverfahren ist im Jahr 2024 auf 220.000 gestiegen. Das entspricht einem Anstieg von etwa zehn Prozent gegenüber dem Vorjahr. Diese Zunahme hängt mit einer konsequenteren Überwachung des Straßenverkehrs zusammen. Die Stadt Münster hat verstärkt Kontrollen in Risikogebieten durchgeführt, um die Sicherheit für Fußgänger, insbesondere Kinder und ältere Menschen, zu erhöhen.
Ein weiterer Faktor ist die verbesserte technische Ausstattung der Behörden. Moderne Messanlagen erfassen Verstöße mittlerweile noch präziser. Auch die steigende Anzahl an Bürgerhinweisen trägt dazu bei, dass Verstöße konsequenter geahndet werden.
Eltern, Erzieher und Lehrer fordern schon lange mehr Schutz für Kinder im Straßenverkehr. Die Stadt Münster hat auf diese Forderungen reagiert und verstärkte Schwerpunktkontrollen in der Nähe von Kitas, Schulen und sozialen Einrichtungen durchgeführt. Hierbei lag der Fokus besonders auf Geschwindigkeitsüberschreitungen und Rotlichtverstößen.
Laut der Stadtverwaltung soll diese Maßnahme langfristig dazu beitragen, riskantes Fahrverhalten in diesen sensiblen Zonen zu reduzieren. Die Ergebnisse zeigen, dass insbesondere in den Morgen- und Nachmittagsstunden zahlreiche Verstöße registriert wurden.
Ein besonders deutlicher Anstieg zeigt sich bei den Parkverstößen. Mit fast 103.000 registrierten Fällen gab es hier eine Zunahme von 21 Prozent. Das unrechtmäßige Parken auf Gehwegen, in Feuerwehrzufahrten oder auf Behindertenparkplätzen wurde 2024 strenger geahndet als zuvor.
Parallel dazu stieg auch die Anzahl der abgeschleppten Fahrzeuge. 1.352 Fahrzeuge wurden zusätzlich entfernt, weil sie entweder akut den Verkehr behinderten oder gegen klare Halteverbote verstießen.
Die Bereitschaft der Münsteraner, Falschparker und andere Verstöße zu melden, nimmt weiter zu. 2023 wurden noch 7.000 Verstöße von unbeteiligten Dritten angezeigt, 2024 waren es bereits 9.300.
Die Stadtverwaltung führt diesen Anstieg auf das zunehmende Bewusstsein für Verkehrssicherheit zurück. Viele Menschen nutzen inzwischen Online-Portale oder Apps, um Verstöße direkt weiterzuleiten. Kritiker befürchten jedoch, dass diese Entwicklung auch zu mehr Streitigkeiten im Alltag führen könnte.
Trotz der steigenden Verfahren ist das durchschnittliche Verwarnungsgeld leicht gesunken. Lag es 2023 noch bei 28 Euro, betrug es 2024 im Durchschnitt 26 Euro. Diese Entwicklung könnte darauf hindeuten, dass in diesem Jahr häufiger kleinere Verstöße geahndet wurden.
Gleichzeitig sind aber auch höhere Einzelbußgelder verhängt worden, insbesondere für schwere Verstöße wie das Blockieren von Rettungswegen oder das wiederholte Überschreiten von Geschwindigkeitslimits.
Neben den Verfahren der städtischen Bußgeldstelle meldete auch die Polizei einen deutlichen Anstieg. Insgesamt wurden 117.000 Verfahren durch Polizeianzeigen eingeleitet.
Besonders ins Gewicht fielen hier:
Diese Zahlen zeigen, dass viele Fahrer trotz verstärkter Kontrollen weiterhin riskant unterwegs sind.
Um Geschwindigkeitsverstöße noch effizienter zu erfassen, hat die Stadt Münster 2024 eine dritte semistationäre Geschwindigkeitsüberwachungsanlage angeschafft.
Diese modernen Anlagen sind flexibler einsetzbar als fest installierte Blitzer und können an verschiedenen Standorten platziert werden. Besonders häufig werden sie an bekannten Unfallschwerpunkten sowie auf Hauptverkehrsstraßen eingesetzt.
Neben klassischen Geschwindigkeitskontrollen legte die Polizei Münster einen besonderen Fokus auf Verstöße gegen Abstandsregeln, Vorfahrtsrecht und Alkohol am Steuer. Die Zahl der Verstöße in diesen Kategorien stieg auf insgesamt 34.500 an.
Auch die Nutzung von Handys am Steuer wurde konsequent verfolgt. Viele Fahrer unterschätzen immer noch, wie gefährlich das Bedienen des Smartphones während der Fahrt ist.
Die Stadt Münster investiert verstärkt in die Sicherheit des Straßenverkehrs. Neben den neuen Messanlagen wurden auch andere Maßnahmen ergriffen, um Unfälle zu reduzieren. Dazu gehören:
Diese Maßnahmen zeigen bereits erste Erfolge. Insbesondere in Bereichen mit hoher Unfallgefahr konnte das Risiko für Fußgänger und Radfahrer reduziert werden.
Die Bilanz für 2024 zeigt eine klare Entwicklung: Die Stadt Münster hat ihre Maßnahmen zur Verkehrssicherheit ausgeweitet, was zu einem Anstieg der Bußgeldverfahren und Einnahmen geführt hat. Besonders Parkverstöße und Geschwindigkeitsüberschreitungen standen im Fokus der Behörden.
Die Einführung neuer Überwachungstechnik und verstärkte Polizeikontrollen haben dazu beigetragen, dass Verstöße konsequenter geahndet wurden. Gleichzeitig zeigt die steigende Zahl der Bürgerhinweise, dass das Bewusstsein für Regelverstöße im Straßenverkehr wächst.