
Seit dem 7. Mai 2025 laufen in Münster gemeinsame Cannabiskontrollen gegen Konsum im öffentlichen Raum. Stadt und Polizei arbeiten dabei eng zusammen. Ziel der Maßnahme ist es, besonders Kinder und Jugendliche vor den Auswirkungen des Konsums zu schützen. Die Aktion fokussiert sich auf Orte mit hoher Sensibilität: Spielplätze, Schulen, Kindergärten, Sportstätten und vergleichbare Einrichtungen. Hier gelten strikte gesetzliche Vorgaben – unter anderem ein Konsumverbot innerhalb von 100 Metern um die Eingangsbereiche.
Neben Kindereinrichtungen rücken auch Fußgängerzonen in den Fokus der Kontrolle. Zwischen 7 und 20 Uhr ist der Cannabiskonsum dort strikt untersagt. Die neue Regelung basiert auf dem bundesweiten Gesetz, das zwar Schutzzonen definiert, aber den Städten keine klaren Vorgaben zur Umsetzung liefert. Münster geht nun eigene Wege. Vier mobile Teams aus Polizei und Kommunalem Ordnungsdienst (KOD) patrouillieren gezielt im Stadtgebiet. Verstöße werden dokumentiert und angezeigt. Die ersten Einsätze fanden bereits an der Engelenschanze statt – begleitet von der Stadtspitze und der Polizeiführung.
Die politische Debatte über die Kontrolle des Cannabiskonsums ist in vollem Gange. Oberbürgermeister Markus Lewe kritisiert, dass die Teillegalisierung auf Bundesebene erfolgte, die Kommunen aber mit der Umsetzung alleine gelassen werden. Polizeipräsidentin Alexandra Dorndorf geht noch weiter: Das Gesetz sei schlecht gemacht und schwer kontrollierbar. Der Schwarzmarkt sei nicht eingedämmt worden, Cannabis bleibe eine gefährliche Einstiegsdroge. Dennoch betont sie die Kooperationsbereitschaft der Polizei zur Unterstützung der städtischen Maßnahmen.
Für Ordnungsdezernent Wolfgang Heuer ist klar: Kontrolle ist wichtig, aber nicht ausreichend. Es brauche zusätzliche präventive Ansätze, um Jugendliche langfristig zu schützen. Daher fordert die Stadt Münster eine verstärkte Drogenprävention, etwa durch Aufklärung an Schulen und soziale Programme. Ziel sei ein umfassender Jugendschutz, der nicht nur auf Strafen, sondern auch auf Bildung und Schutzmechanismen basiert.