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Chemikerin der Uni Münster: „Wir konsumieren zu viel Fett, Salz und Zucker“

„Wir konsumieren zu viel Fett, Salz und Zucker“ – Ernährungsexpertin Melanie Esselen im Podcast der Universität Münster über gesunde Ernährung.
Foto: Marek

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In der neuesten Folge des „Umdenken“-Podcasts der Universität Münster spricht die Lebensmittelchemikerin Prof. Dr. Melanie Esselen über unser Konsumverhalten. Trotz wachsendem Bewusstsein für gesunde Ernährung nehmen wir laut Esselen nach wie vor zu viel Fett, Salz und Zucker zu uns. Besonders der Zuckerkonsum liegt bei vielen Menschen rund ein Drittel über dem täglichen Bedarf. Dennoch rät Esselen nicht zu einem strikten Verzicht, sondern zu einer bewussten und ausgewogenen Ernährung. „Fett und Zucker stellen erst dann ein Risiko für den Körper dar, wenn sie im Übermaß konsumiert werden“, erklärt Esselen.

Der Trend zu gesunder Ernährung nimmt zu

Laut Esselen sind Lebensmittel heute sicherer als je zuvor, und auch das Ernährungsbewusstsein in Deutschland wächst stetig. Dies hat bereits spürbare Auswirkungen: Die Zahl der durch Lebensmittel verursachten Erkrankungen ist in den letzten Jahren merklich gesunken. Dennoch bleiben einige Ernährungsprobleme bestehen, besonders durch den hohen Konsum von Zucker, Salz und Fett. Esselen plädiert daher für eine Balance, um die Vorteile einer abwechslungsreichen Ernährung optimal zu nutzen.

Nährstoffe durch ausgewogene Ernährung statt teure Nahrungsergänzungsmittel

Eine ausgewogene Ernährung kann nicht nur gesundheitliche, sondern auch finanzielle Vorteile haben, betont Esselen. Wer regelmäßig alle wichtigen Nährstoffe wie Eiweiße und Vitamine zu sich nimmt, kann in der Regel auf teure Nahrungsergänzungsmittel verzichten. Allerdings gibt es Ausnahmen, etwa für Menschen, die sich vegetarisch oder vegan ernähren. Esselen empfiehlt diesen Gruppen, den Bedarf an Vitamin B12, Zink oder Eisen mit ärztlichem Fachpersonal abzustimmen.

Zutatenliste als verlässlicher Indikator für Nährstoffgehalt

Esselen sieht den Nutri-Score, der 2020 für Lebensmittelkonzerne eingeführt wurde, kritisch. Ihrer Meinung nach ist die gesetzlich vorgeschriebene Zutatenliste aussagekräftiger als der Nutri-Score, da dieser lediglich Produkte innerhalb derselben Kategorie vergleicht. „Isst man ausschließlich Produkte mit Nutri-Score ‚A‘, heißt das keineswegs, dass man sich ausgewogen ernährt“, unterstreicht die Expertin. Die Zutatenliste bietet eine präzisere Orientierung über den tatsächlichen Nährstoffgehalt.

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Geschmack bleibt das wichtigste Kaufkriterium

Trotz steigender Informationsmöglichkeiten bleiben Geschmack und Vorlieben die entscheidenden Faktoren beim Einkauf. Laut dem Ernährungsreport 2023 ist für 94 Prozent der Deutschen der Geschmack das wichtigste Kaufkriterium. Nur wenige Verbraucher nutzen den Nutri-Score aktiv, und viele greifen zu den Lebensmitteln, die ihnen am besten schmecken.

Umdenken – Wissenschaft im Podcast-Format

Der „Umdenken“-Podcast der Universität Münster bietet eine Plattform für Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, um ihre Forschung und Erkenntnisse zu teilen. Neben Melanie Esselen kommen Experten unterschiedlicher Disziplinen zu Wort und geben Einblicke in aktuelle Forschungsthemen. Alle Folgen sind auf gängigen Plattformen wie Spotify und Apple Podcasts sowie auf der Webseite der Universität verfügbar.

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