
![]() | For print products: | Dietmar Rabich / https://commons.wikimedia.org/wiki/File:M%C3%BCnster,_Clemens-Hospital_--_2014_--_8335.jpg / https://creativecommons.org/licenses/by-sa/4.0/ |
Münster. Früherkennung kann Leben retten – das gilt besonders beim Thema Darmkrebs. Um über aktuelle Entwicklungen in Diagnose und Therapie zu informieren, lädt das Darmkrebszentrum Clemenshospital / Portal 10 am Samstag, 13. September 2025, zu einer öffentlichen Informationsveranstaltung ein. Beginn ist um 10 Uhr, Veranstaltungsort ist der Raum Sr. Euthymia im Clemenshospital am Düesbergweg 124. Die Teilnahme ist kostenlos, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Unter dem Titel „Darmkrebs – Erkennung und Behandlung aus einer Hand“ gibt das Zentrum einen umfassenden Einblick in moderne Behandlungsansätze. Neben neuen Möglichkeiten in der Endoskopie, die bei Frühtumoren oft eine Operation ersetzen können, stehen auch die Rolle der Radiologie, Fortschritte in der medikamentösen Therapie sowie neue chirurgische Verfahren im Fokus.
Außerdem werden Aspekte der pflegerischen Begleitung, des Schmerzmanagements nach Operationen sowie der persönliche Umgang mit der Krankheit thematisiert. Besonders eindrücklich dürfte der Erfahrungsbericht einer Betroffenen sein, die offen über ihre Erkrankung spricht. Im Anschluss an die Vorträge gibt es Gelegenheit zum Austausch mit den Fachleuten. Infostände – unter anderem zu Stomatherapie, Krebsberatung und der Selbsthilfeorganisation ILCO – runden das Programm ab. Auch für das leibliche Wohl ist gesorgt.
In Deutschland erkranken jährlich rund 54.000 Menschen neu an Darmkrebs – etwa 30.000 Männer und 24.000 Frauen. In Nordrhein-Westfalen lebten laut AOK-Gesundheitsatlas im Jahr 2021 rund 113.100 Menschen mit dieser Diagnose. Das Erkrankungsrisiko steigt deutlich mit dem Alter: Der Großteil der Betroffenen ist über 70 Jahre alt.
Für Münster liegen keine gesonderten Zahlen zu Darmkrebs vor. Jedoch belegt die Stadt bei der krebsbedingten Sterblichkeit insgesamt einen besonders günstigen Platz: Laut Gesundheitsberichterstattung war die Sterberate durch alle Krebsarten in Münster im Jahr 2023 die niedrigste in ganz NRW – mit 204 Todesfällen pro 100.000 Einwohner, während der Landesdurchschnitt bei 281 lag. Das deutet auf eine gut aufgestellte onkologische Versorgung in der Stadt hin.
Seit dem 1. April 2025 haben gesetzlich Versicherte ab 50 Jahren Anspruch auf eine Darmkrebs-Früherkennung:
Zwei Darmspiegelungen (Koloskopien) im Abstand von 10 Jahren
Alternativ: iFOBT-Stuhltest alle zwei Jahre
Bei einem familiären Risiko gilt: Erste Spiegelung 10 Jahre vor dem Erkrankungsalter eines nahen Angehörigen, spätestens jedoch mit 50 Jahren
In Münster stehen Patientinnen und Patienten gleich drei zertifizierte Darmkrebszentren zur Verfügung:
Clemenshospital / Portal 10
Raphaelsklinik (zertifiziert seit 2009)
UKM – Universitätsklinikum Münster (Partner im WTZ Netzwerk)
Diese Einrichtungen arbeiten interdisziplinär, sind von der Deutschen Krebsgesellschaft (DKG) zertifiziert und bieten eine strukturierte Versorgung aus einer Hand – von der Vorsorge bis zur Nachsorge.