
Münster. Nach monatelangen Ermittlungen ist der Polizei Münster am Dienstag (8. Juli) ein bedeutender Schlag gegen die Drogenszene gelungen. Zwei Männer im Alter von 25 und 28 Jahren wurden festgenommen. Sie stehen im Verdacht, über einen längeren Zeitraum hinweg in Münster-Kinderhaus mit Kokain und Cannabis gehandelt zu haben – in mehr als 100 Fällen.
Die Polizei Münster hatte für diesen Fall eine spezielle Ermittlungskommission eingerichtet, die bereits seit etwa drei Monaten im Einsatz war. Dabei gerieten die beiden Männer schnell ins Visier der Ermittler. Beide sollen unabhängig voneinander oder möglicherweise sogar gemeinschaftlich regelmäßig mit Betäubungsmitteln gehandelt haben. Hauptsächlich operierten sie offenbar im Stadtteil Kinderhaus.
Die gesammelten Beweise reichten aus, um einen Richter von der Dringlichkeit weiterer Maßnahmen zu überzeugen. Auf Antrag der Staatsanwaltschaft Münster wurden deshalb Untersuchungshaftbefehle gegen beide Tatverdächtigen erlassen.
Bei der Festnahme des 28-jährigen Tatverdächtigen, einem Mann serbischer Staatsangehörigkeit, fanden die Beamten nicht nur Kokain in seiner Kleidung. Er führte außerdem ein griffbereites Einhandmesser mit sich – ein weiteres Indiz für seine mögliche Gefährlichkeit. Bei anschließenden Durchsuchungen seiner Wohnung und seines Fahrzeugs stießen die Ermittler auf zusätzliche Drogen sowie Bargeld, Goldschmuck, eine hochwertige Uhr und ein Fahrzeug. Alle Gegenstände wurden beschlagnahmt.
Auch beim 25-jährigen deutschen Tatverdächtigen wurden die Ermittler fündig. In seiner Wohnung entdeckten sie eine nicht geringe Menge Cannabis, die ebenfalls sichergestellt wurde.
Beide Verdächtige wurden noch am selben Tag einem Haftrichter vorgeführt. Dieser sah die Vorwürfe als so gravierend an, dass er Untersuchungshaft anordnete. Die Männer sitzen nun in unterschiedlichen Justizvollzugsanstalten ein.