Ein brutaler Mord in Steinfurt aus dem Jahr 2003 sorgt erneut für Schlagzeilen. Nach 21 Jahren steht der mutmaßliche Täter vor Gericht. Eine DNA-Probe aus Frankreich führte schließlich zur Identifizierung und Verhaftung des Verdächtigen. Der Prozess, der im Oktober 2024 vor dem Landgericht Münster begann, zieht große öffentliche Aufmerksamkeit auf sich.
Im Jahr 2003 wurde die Leiche der Ex-Partnerin des Angeklagten in der Parkanlage Bagno in Steinfurt vergraben aufgefunden. Die Frau war Opfer eines brutalen Verbrechens, bei dem sie mit 66 Messerstichen getötet wurde. Laut Staatsanwaltschaft handelte es sich um eine Rachetat, da die Beziehung kurz vor der Tat beendet worden war.
Der Verdächtige floh unmittelbar nach der Tat ins Ausland. Trotz intensiver Ermittlungen, die auch in der Fernsehsendung „Aktenzeichen XY ungelöst“ thematisiert wurden, blieb der Täter jahrelang unauffindbar. Erst 15 Jahre später wurde der Mann in Frankreich festgenommen, wo er unter einer falschen Identität lebte. Zu diesem Zeitpunkt saß er bereits wegen eines weiteren versuchten Tötungsdelikts in Haft. Eine entnommene DNA-Probe führte schließlich zur Verbindung mit dem Mord in Steinfurt.
Im Oktober 2024 wurde der Verdächtige nach Deutschland überführt, um sich vor dem Landgericht Münster zu verantworten. Die Anklage lautet auf Mord, doch der Angeklagte bestreitet die Vorwürfe vehement. Sollte er verurteilt werden, wird er zunächst seine Haftstrafe in Frankreich absitzen müssen, bevor eine mögliche Strafe in Deutschland folgt.
Die Verhandlung dauert noch an, und ein Urteil wird für Anfang Januar 2025 erwartet. Im Fokus der Beweisführung stehen die DNA-Spuren, die den Angeklagten mit der Tat in Verbindung bringen. Der Fall verdeutlicht die Bedeutung moderner Ermittlungsmethoden und internationaler Kooperation, die auch Jahrzehnte nach einer Tat zur Aufklärung beitragen können.