
Die Einsatzbilanz von Steinfurt für 2024 zeigt eindrucksvoll, wie stark sich die Arbeit der Polizei im Kreis verändert hat. Mit über 84.000 Einsätzen war das vergangene Jahr eines der intensivsten überhaupt. Trotzdem bleiben die Einsatzkräfte hoch reaktionsschnell – auch dank gezielter Modernisierung und strategischer Weiterentwicklung.
Mit sieben Wachstandorten und einer zentralen Leitstelle ist die Polizei im Kreis Steinfurt rund um die Uhr erreichbar. Dabei stehen nicht nur Notfälle im Mittelpunkt, sondern auch präventive Maßnahmen – von Aufklärungseinsätzen bis zur Gewaltprävention. Besonders deutlich zeigt das die Entwicklung der Einsatzzahlen.
Im Vergleich zum Vorjahr stiegen die Gesamteinsätze von 65.805 auf 84.699 – ein Zuwachs von über 28 Prozent. Vor allem die eigenveranlassten Einsätze haben stark zugenommen: mit über 103 Prozent mehr als 2023. Dazu zählen unter anderem Einsätze zur Kriminalitätsaufklärung, bei Geldautomatensprengungen oder zur Sicherung jüdischer Einrichtungen.
Andererseits sanken die außenveranlassten Einsätze leicht auf 45.211. Trotzdem kam es im Schnitt alle zwölf Minuten zu einem Polizeieinsatz im Kreis. Besonders gefragt war die Wache in Rheine mit über 12.000 Einsätzen.
Trotz der höheren Belastung gelang es der Polizei, die Einsatzreaktionszeiten stabil zu halten. Insbesondere bei Verkehrsunfällen mit Personenschäden trafen die Einsatzkräfte sogar schneller ein als im Vorjahr. Das zeigt: Organisation, Technik und Erfahrung greifen optimal ineinander.
Eine wichtige Rolle spielt dabei das Distanzelektroimpulsgerät (DEIG), besser bekannt als Taser. 2024 wurde das Gerät in zwölf Fällen tatsächlich eingesetzt – meist reichte jedoch schon die Androhung aus, um die Situation zu beruhigen. Laut Landrat Dr. Martin Sommer zeigt das den verantwortungsvollen Umgang der Beamtinnen und Beamten mit diesem Hilfsmittel.
Auch wenn die Zahl der Gewalttaten gegen Polizeibeamte 2024 leicht zurückging, stieg die Zahl der verletzten Einsatzkräfte auf 133 – ein Zuwachs von über 58 Prozent. Das zeigt, wie wichtig es ist, das Thema Respektlosigkeit gegenüber der Polizei weiterhin ernst zu nehmen. Die Null-Toleranz-Politik der Kreispolizeibehörde bleibt bestehen.
Die Radstaffel der Polizei ist inzwischen fester Bestandteil der Sicherheitsstrategie. Fünf Wachen sind mit Pedelecs ausgestattet. Dadurch sind die Einsatzkräfte nicht nur flexibler unterwegs, sondern können auch besser mit Bürgerinnen und Bürgern kommunizieren. 2024 kamen vier neue Pedelecs hinzu. Bei Kontrollen ging es oft um Verkehrssicherheit – vor allem bei Radfahrenden.
Ob Unterstützung bei der Europameisterschaft oder Einsätze vor Ort: Die Polizei Steinfurt war auch 2024 vielseitig gefordert. So etwa bei Public Viewings oder bei der Koordination internationaler Anreisen am FMO. Zusätzlich rückten Kräfte zur Spielortbehörde in Gelsenkirchen und Dortmund aus.
Zwei besonders aufsehenerregende Einsätze prägten das Jahr: Ein tragischer Vorfall in einer Pflegeeinrichtung in St. Arnold, bei dem eine Bewohnerin starb, konnte mithilfe eines Tasers beendet werden. Und nach einem Raubüberfall in Olfen gelang eine Verfolgung bis nach Nordwalde – mit erfolgreicher Festnahme.
Im Sommer 2024 startete der Umbau der Polizeileitstelle in Steinfurt. Neue Technik sorgt nun für kürzere Reaktionszeiten und bessere Koordination. Diese Maßnahme erhöht die Effizienz und verbessert die Kommunikation – sowohl intern als auch mit der Bevölkerung.