
Rheine/Münster. Das Emswehr in Rheine, ein Bauwerk aus dem Jahr 1550, steht vor einer bedeutsamen ökologischen Modernisierung. Ziel ist es, Fischen künftig eine barrierefreie Wanderung in der Ems zu ermöglichen. Für dieses Vorhaben haben die Wasserstraßen- und Schifffahrtsverwaltung des Bundes sowie die Bezirksregierung Münster eine konkrete Maßnahme vorbereitet – die Errichtung eines fischpassierbaren Raugerinnes mit Beckenstrukturen.
Diese Lösung gilt nach eingehender Voruntersuchung als technisch und ökologisch am besten geeignet. Doch bevor die Bauarbeiten starten können, muss der Untergrund in mehreren Abschnitten untersucht werden.
Am gestrigen Sonntag, dem 18. August, begannen die geotechnischen Untersuchungen in der Emssohle unterhalb des Wehres. Begünstigt durch den aktuell sehr niedrigen Wasserstand, konnten die Bohrarbeiten im Flussbett starten. Im weiteren Verlauf – bis zum 22. August – folgen Untersuchungen auf der Emsinsel sowie am Mitteldamm zwischen Schleusenkanal und Ems.
Besonders für Anwohnende und Spaziergänger:innen wichtig: Ab Montag, dem 25. August, wird der Uferweg am Timmermanufer zwischen Stadthalle und Bodelschwinghbrücke zeitweise nicht passierbar sein. Grund dafür ist die Enge des Weges, die ein sicheres Vorbeigehen an den Bohrgeräten unmöglich macht. Die Sperrung dauert voraussichtlich bis Mittwoch, den 27. August, jeweils von 9 bis 17 Uhr.
Letzte Restarbeiten sowie die Erkundungen am Mühlenweg und Salinenkanal sollen zwischen dem 1. und 5. September abgeschlossen werden.
Die Untersuchungen umfassen Kernbohrungen in der Emssohle sowie Rammsondierungen im Uferbereich, auf der Emsinsel und am Mitteldamm. Ein Teil der gewonnenen Bohrkerne wird direkt vor Ort untersucht, bevor die Proben zu weiterführenden physikalischen und chemischen Analysen ins Labor gebracht werden.
Zudem sollen einige Bohrlöcher zu Grundwassermessstellen ausgebaut werden. Diese liefern künftig verlässliche Daten über die Grundwasserverhältnisse im unmittelbaren Umfeld des Wehres – eine wichtige Grundlage für die genaue Planung und Umsetzung der Fischdurchgängigkeit.
Laut Angaben der Behörden besteht keinerlei Gefahr für Menschen, Tiere oder bestehende Bauwerke, da die Bohrungen nur einen geringen Durchmesser haben. Die Durchführung des gesamten Programms erfolgt in enger Abstimmung mit den zuständigen Behörden und unter Berücksichtigung sämtlicher Umweltauflagen.