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Explosiver Anstieg der Corona-Viruslast im Abwasser von NRW

Der Anstieg der Corona-Viruslast im Abwasser von NRW-Klärwerken deutet auf vermehrte Infektionen hin. Erfahren Sie mehr über die aktuellen Entwicklungen und Empfehlungen.
Foto: Fusion Medical Animation on Unsplash

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Deutlicher Anstieg der Viruslast in NRW-Klärwerken

Der Anstieg der Corona-Viruslast im Abwasser von NRW-Klärwerken deutet auf vermehrte Corona-Infektionen hin. Untersuchungen in bis zu 22 Kläranlagen in NRW zeigen, dass die prozentuale Veränderung der Viruslast im Vergleich zu zwei Wochen zuvor erheblich gestiegen ist. Ein niedriges Ausgangsniveau führt dabei zu hohen prozentualen Steigerungen. Die geringste Viruslast wurde im April 2024 verzeichnet, seit Mai ist jedoch ein langsamer Anstieg zu beobachten.

Messungen und Ergebnisse

Die letzten Messwerte vom 19.06.2024 zeigen stark steigende Viruslasten in 17 Kläranlagen. Der höchste prozentuale Anstieg wurde in Dortmund mit 186% gemessen. Weitere signifikante Steigerungen gab es in Aachen-Soers, Köln-Stammheim, Dortmund-Deusen, Bottrop und Paderborn. Das Abwassermonitoring hat sich als wichtiges Instrument zur Beobachtung des Infektionsgeschehens etabliert.

Abwassermonitoring als Frühwarnsystem

Seit dem 1. März 2023 gibt es in Deutschland keine Testpflicht mehr. Die 7-Tage-Inzidenz hat an Aussagekraft verloren, und die relevante Größe zur Bewertung der Lage ist die Krankenhausbelegung. Aktuell befinden sich 36 Menschen in NRW wegen oder mit einer Covid-Infektion auf der Intensivstation, davon 10 unter Beatmung (Stand 02.07.2024). Das Abwassermonitoring dient als Frühwarnsystem und zur Erkennung neuer Varianten.

Umfang und Durchführung des Abwassermonitorings

Das Corona-Abwassermonitoring erfolgt in bis zu 20 Kläranlagen in NRW und erfasst das Abwasser von etwa 5,98 Millionen Einwohnern. Die Probenentnahme in den Kläranlagen erfolgt vollautomatisch zweimal pro Woche. Die Daten werden jeden Montag vom Landeszentrum für Gesundheit NRW veröffentlicht. Dieses Monitoring ist Teil eines bundesweiten Forschungs- und Pilotprojekts und wird wissenschaftlich weiterentwickelt. Es ergänzt weitere Indikatoren wie die Krankenhausbelegung und die 7-Tage-Inzidenz zur umfassenden Bewertung des Infektionsgeschehens.

Empfehlung und Eigenverantwortung

In NRW besteht keine Isolationspflicht mehr für Corona-Infizierte. Stattdessen wird Eigenverantwortung gefordert. Es wird empfohlen, bei Krankheit zu Hause zu bleiben, weiterhin Tests zu nutzen und bei notwendigen Außenaktivitäten eine Maske zu tragen. Diese Maßnahmen sollen helfen, die Verbreitung des Virus einzudämmen und die Gesundheit der Bevölkerung zu schützen.