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Frühjahrsallergien vorbeugen und behandeln

rühjahrsallergien vorbeugen und behandeln
Coley Christine

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Warum der Frühling für Allergiker problematisch ist

Frühjahrsallergien vorbeugen und behandeln ist für viele Allergiker jedes Jahr ein wichtiges Thema. Wenn im Frühling die Pollen fliegen, leiden Betroffene häufig unter Heuschnupfen – einer allergischen Reaktion mit Symptomen wie Niesreiz, laufender Nase und juckenden Augen. Diese Beschwerden treten besonders im Frühjahr auf, da zu dieser Zeit viele Pflanzen blühen und große Mengen Blütenstaub in die Luft abgeben. Pollenallergie zählt zu den häufigsten Allergien: In Deutschland ist bereits etwa jeder dritte Mensch von einer Allergie betroffen​, und rund 12 Millionen Menschen leiden an Heuschnupfen​. Frühling bedeutet für Allergiker daher leider oft eine belastende Zeit. Durch den Klimawandel beginnt die Pollensaison heutzutage sogar früher und dauert länger an – was die Beschwerden zudem verstärken kann​

. Somit ist es umso wichtiger, frühzeitig Maßnahmen zur Prävention zu ergreifen und bei ersten Anzeichen eine passende Behandlung einzuleiten.

Ursachen von Frühjahrsallergien: Welche Pollen lösen Allergien aus?

Die häufigsten Auslöser von Frühjahrsallergien sind Pollen bestimmter Bäume, Sträucher und Gräser. Im zeitigen Frühjahr (meist Januar bis März) blühen frühblühende Bäume wie Hasel und Erle, deren Pollen viele Allergiker reizen. Im April folgt die Blüte von Birken (und z.B. Eschen) – Birkenpollen gehören zu den aggressivsten Allergenen und führen oft zu starkem Heuschnupfen​. Ab Mai bis in den Sommer hinein verbreiten Gräserpollen (z.B. von Wiesen-Gräsern oder Getreide wie Roggen) massiv Blütenstaub und verursachen klassische Pollenallergie-Beschwerden​. Diese Pollen werden vom Wind kilometerweit getragen und überall eingeatmet. Der Körper eines Allergikers reagiert darauf überempfindlich: Das Immunsystem stuft eigentlich harmlose Pollen-Eiweiße irrtümlich als gefährliche Fremdstoffe ein und es kommt zur allergischen Reaktion. Dabei schüttet der Körper Histamin und andere Botenstoffe aus, die Entzündungen der Schleimhäute auslösen. Daher treten die typischen Symptome einer Frühjahrsallergie auf (siehe unten).

Genetische Veranlagung und Umweltfaktoren spielen bei der Entstehung von Allergien ebenfalls eine Rolle. Kinder von Allergikern haben ein erhöhtes Risiko, selbst Heuschnupfen zu entwickeln. Auch Luftverschmutzung und Zigarettenrauch können das Allergierisiko erhöhen​, denn sie scheinen die Reizwirkung von Pollen noch zu verstärken. Insgesamt verlaufen Pollenallergien streng saisonal: Die Beschwerden treten immer nur während der jeweiligen Blütezeit der auslösenden Pflanze auf​– im Frühling also zur Haupt-Pollensaison der Bäume und Gräser. Nach dem Ende der Blüte verschwinden die Symptome in der Regel wieder, bis im nächsten Jahr der Pollenflug von Neuem beginnt.

Typische Symptome: Wie sich Frühjahrsallergien äußern

Eine Allergikerin mit Heuschnupfen putzt sich die Nase. Frühjahrsallergien äußern sich meistens in Form von Heuschnupfen (allergischer Schnupfen). Typische Symptome sind anfallsartige Niesattacken, eine laufende oder verstopfte Nase (durch geschwollene Nasenschleimhäute) und ein starker Juckreiz in Nase oder Rachen. Viele Betroffene klagen auch über tränende, juckende oder gerötete Augen – man spricht dann von allergischer Rhinokonjunktivitis (gleichzeitiger Schnupfen und Bindehautentzündung)​. Häufig kommt ein allgemeines Krankheitsgefühl mit Müdigkeit oder Kopfschmerzen hinzu​. Manche reagieren auch mit Kratzen im Hals, Heiserkeit oder Hustenreiz​.

Bleibt eine starke Pollenallergie unbehandelt, kann sich mit der Zeit sogar allergisches Asthma entwickeln​. Dabei sind die unteren Atemwege betroffen: Es kann zu Husten, Engegefühl in der Brust, pfeifender Atmung und Atemnot kommen​. Dieses „Etagenwechsel“ genannte Fortschreiten von Heuschnupfen zu Asthma lässt sich durch frühzeitige Therapie oft verhindern​. Neben den Atemwegen können auch die Haut und Schleimhäute reagieren – z.B. verschlimmern sich bei einigen Neurodermitis-Patienten im Pollenflug ihre Ekzeme durch den zusätzlichen Allergiestress. Zudem fühlen sich viele Allergiker während der Pollensaison erschöpft und in ihrer Lebensqualität deutlich beeinträchtigt. Die gute Nachricht: Nach Ende der Blütezeit klingen all diese Beschwerden normalerweise ab. Bis dahin gilt es, die Allergiesymptome bestmöglich zu lindern.

Allergietest und Diagnose: Wann zum Arzt?

Nicht immer ist sofort klar, ob hinter einem „Frühlings-Schnupfen“ wirklich eine Allergie oder vielleicht doch eine Erkältung steckt. Daher ist ein Arztbesuch sinnvoll, wenn im Frühling regelmäßig oben genannte Symptome auftreten oder freiverkäufliche Allergiemittel nicht ausreichend helfen. Auch wer zum ersten Mal – selbst bei nur milden Anzeichen – Heuschnupfen-Symptome verspürt, sollte zur Abklärung einen Arzt aufsuchen​. Der Allergologe oder Hausarzt wird zunächst die genaue Krankengeschichte erheben und fragen, seit wann und in welchen Situationen die Beschwerden auftreten (z.B. bei Aufenthalt im Freien, Wetterwechsel etc.). Auch familiäre Vorbelastungen mit Allergien werden erfragt. Ein Symptom-Tagebuch kann hilfreich sein, um Zusammenhänge zwischen Pollenflug und Beschwerden zu erkennen​.

Zur Diagnose selbst kommen spezielle Allergietests zum Einsatz. Der häufigste ist der Prick-Test auf der Haut: Dabei werden an Unterarm oder Rücken kleine Tropfen verschiedener Allergene (z.B. Birkenpollen, Gräserpollen usw.) aufgebracht und die Haut leicht angeritzt. Zeigt sich nach ca. 15 Minuten an einer Stelle eine Rötung oder Quaddel, weist das auf eine Sensibilisierung gegenüber diesem Allergen hin. Zudem kann ein Bluttest (Nachweis spezifischer IgE-Antikörper) gemacht werden​. Ein erhöhter IgE-Wert bestätigt allerdings nicht immer eine Allergie, deshalb wird der Befund im Zusammenhang mit den Symptomen bewertet​. In seltenen Fällen führen Fachärzte einen Provokationstest durch: Dabei wird der Patient unter ärztlicher Aufsicht gezielt mit dem verdächtigen Allergen konfrontiert (z.B. Einatmen von Pollenextrakt), um die Reaktion zu beobachten​. Aufgrund des Risikos starker Reaktionen wird so ein Provokationstest aber nur in Ausnahmefällen durchgeführt​.

Das Ergebnis der Untersuchung zeigt, auf welche Pollen man allergisch reagiert. Anschließend kann der Arzt einen Behandlungsplan empfehlen – somit lässt sich frühzeitig gegensteuern, bevor sich die Allergie verschlimmert oder zu Asthma ausweitet​.

Frühjahrsallergien vorbeugen: Tipps zur Reduzierung der Pollenbelastung

Der effektivste Weg, Allergiesymptome zu verringern, ist die Auslöser möglichst zu meiden (Prävention durch Allergenvermeidung). Natürlich lässt sich der Pollenflug nicht komplett verhindern – aber es gibt zahlreiche Tipps, um die Belastung im Alltag deutlich zu reduzieren. Folgende Maßnahmen können helfen, um Frühjahrsallergien vorzubeugen oder die Beschwerden zumindest zu lindern​

Pollenflug beobachten: Informieren Sie sich täglich über die aktuelle Pollenflugvorhersage für Ihre Region​
  • Zudem lohnt es sich, die Blütezeiten der auslösenden Pflanzen zu kennen. An Tagen mit hoher Belastung bleiben Sie nach Möglichkeit im Haus oder verlegen Aktivitäten ins Freie auf Zeiten, in denen weniger Pollen fliegen. (In der Stadt ist die Pollenbelastung oft morgens am niedrigsten, auf dem Land eher abends​. Auch direkt nach Regen ist die Luft nahezu pollenfrei​.)

  • Wohnung pollenfrei halten: Halten Sie Fenster und Türen während der Haupt-Pollenflugzeiten geschlossen​. Lüften empfiehlt sich kurz nach Regenfällen oder zu den Tageszeiten mit geringer Belastung (siehe oben). Bringen Sie ggf. spezielle Pollenfiltergitter an Fenstern an, die den Blütenstaub abfangen​. Verwenden Sie einen Luftreiniger mit HEPA-Filter in Wohn- und Schlafräumen – solche Geräte können selbst kleinste Pollen aus der Raumluft filtern​. Auch Staubsauger mit Pollenfilter und regelmäßiges feuchtes Wischen der Böden und Oberflächen helfen, die Allergenmenge drinnen gering zu halten​.

  • Textilien und Körper reinigen: Wechseln Sie nach dem Aufenthalt im Freien Ihre Kleidung und bewahren Sie getragene Sachen nicht im Schlafzimmer auf​. Am besten ziehen Allergiker sich im Flur um, damit Pollen nicht in Wohnräume getragen werden. Zudem sollten Sie sich abends die Haare waschen, bevor Sie zu Bett gehen – so entfernen Sie den tagsüber angesammelten Blütenstaub und verhindern, dass er nachts vom Kopfkissen aus in Ihre Atemwege gelangt. Lassen Sie Wäsche möglichst drinnen trocknen, da feuchte Wäsche im Freien viele Pollen einfängt​.

  • Im Freien schützen: Tragen Sie im Frühjahr draußen eine Sonnenbrille, um die Augen vor Pollen zu schützen​. Bei Gartenarbeit oder Rasenmähen (wenn Sie auf Gräserpollen reagieren) tragen Sie ggf. eine Maske oder überlassen Sie das Mähen anderen​. Meiden Sie möglichst Wiesen und Parks zur Hauptblütezeit. Falls Sie joggen oder Rad fahren, verlegen Sie das Training auf Zeiten geringer Pollenbelastung. Zudem können Urlaubsreisen gezielt so geplant werden, dass Sie der heimischen Pollensaison entfliehen – etwa ans Meer oder in hochgelegene Bergregionen, wo deutlich weniger Pollen fliegen.

  • Hausmittel nutzen: Spülen Sie regelmäßig Ihre Nase mit Kochsalzlösung (Nasendusche), um Pollen von der Nasenschleimhaut zu entfernen​. Das kann vorbeugend wirken und bestehende Reizungen lindern. Viele Allergiker empfinden auch kühles Wasser als wohltuend: Waschen Sie sich öfter Gesicht und Hände, um Pollen abzuspülen – ein kalter Gesichtsguss beruhigt juckende Augen und erfrischt​. Auf bekannte Reizstoffe wie Zigarettenrauch sollten Sie verzichten, da sie die Atemwege zusätzlich belasten​. Manchen hilft es zudem, wenn sie auf Alkohol verzichten, da Alkohol die Schleimhäute erweitern und aufnahmefähiger für Allergene machen kann​.

Durch solche Verhaltensregeln lässt sich die Pollenbelastung deutlich reduzieren. Somit fallen die allergischen Reaktionen oft schwächer aus oder bleiben ganz aus. Allerdings wird man nie alle Pollen meiden können – an windigen Blütentagen lässt sich der Kontakt kaum vermeiden. Für diesen Fall sollte man wissen, welche Behandlungsmöglichkeiten es gibt.

Behandlungsmöglichkeiten: Medikamente, natürliche Alternativen und Immuntherapie

Trotz aller Vorsichtsmaßnahmen lassen sich Symptome nicht immer vollständig verhindern. Treten Beschwerden auf, gibt es verschiedene Behandlungsmöglichkeiten, um Frühjahrsallergien effektiv zu lindern und langfristig zu behandeln. Im Folgenden ein Überblick:

Medikamentöse Therapie: Viele Heuschnupfen-Patienten greifen zu rezeptfreien Antihistaminika, sobald die Nase läuft und die Augen jucken. Diese Medikamente blockieren den Wirkung des Histamins und lindern so Niesen, Juckreiz und Schnupfen. Moderne Antihistaminika (z.B. Cetirizin, Loratadin) machen daher meist kaum noch müde​. Bei stärkeren Beschwerden gelten kortisonhaltige Nasensprays als Mittel der Wahl​. Diese lokal wirkenden Corticoide reduzieren die Entzündung der Nasenschleimhaut und sind – korrekt dosiert – gut verträglich. Wichtig ist, sie regelmäßig über die gesamte Pollensaison anzuwenden, damit sie optimal wirken​. Gegen Augenreizungen helfen antiallergische Augentropfen (mit Antihistamin oder Cromoglicinsäure). Abschwellende Nasentropfen (Dekongestiva) hingegen sollten Allergiker nur mit Zurückhaltung und höchstens wenige Tage benutzen​. Diese sprays lösen zwar kurzfristig die Verstopfung der Nase, können aber sehr schnell einen Gewöhnungseffekt verursachen und die Schleimhäute auf Dauer schädigen​. Bei allergischem Asthma verschreibt der Arzt ggf. bronchienerweiternde Sprays oder Leukotrien-Antagonisten (Tabletten, die Entzündungsstoffe in den Atemwegen blockieren)​. In besonders schweren Fällen stehen neuerdings auch sogenannte Biologika (Antikörper-Medikamente per Spritze) zur Verfügung​– dies kommt aber nur bei schweren, anders nicht kontrollierbaren Allergieverläufen zum Einsatz.

Natürliche Alternativen: Viele Betroffene suchen nach sanften Methoden, um ihre Allergie zu mildern. Empfohlen wird häufig die bereits erwähnte Nasenspülung mit Salzwasser, um Pollen auszuschwemmen – sie kann den Bedarf an Nasenspray verringern​. Einige setzen auf pflanzliche Wirkstoffe: Zum Beispiel soll Pestwurz (eine Heilpflanze) in Studien eine antihistaminische Wirkung gezeigt haben, und auch Extrakte aus Schwarzkümmelöl oder Quercetin (ein Pflanzenstoff in Äpfeln/Zwiebeln) werden als natürliche Antiallergika diskutiert. Die wissenschaftliche Evidenz für solche Mittel ist jedoch begrenzt – bei starken Beschwerden ersetzen sie kein Antihistaminikum. Zudem berichten manche Allergiker über Erfolge mit Akupunktur oder homöopathischen Mitteln; hier ist die Wirkung individuell verschieden. Generell gilt: Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, bevor Sie alternative Mittel einsetzen, um Wechselwirkungen auszuschließen. Natürliche Ansätze können unterstützend wirken, ersetzen aber nicht die bewährte medizinische Therapie.

Hyposensibilisierung (spezifische Immuntherapie): Die einzige Behandlung, die an der Ursache der Allergie ansetzt, ist die Allergenspezifische Immuntherapie – auch bekannt als Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung​. Dabei wird das Immunsystem schrittweise an den Allergieauslöser gewöhnt, indem man dem Patienten regelmäßig kleinste Mengen des Allergens verabreicht. Diese Therapie dauert in der Regel 3–5 Jahre. Ziel ist, dass der Körper mit der Zeit eine Toleranz entwickelt und nicht mehr überreagiert​. Eine Hyposensibilisierung ist vor allem bei Pollenallergien sehr erfolgversprechend: Studien zeigen, dass bis zu 70 % der behandelten Patienten dadurch deutlich weniger Symptome haben und weniger Medikamente benötigen​. Es gibt zwei Methoden: SCIT (subkutane Immuntherapie) erfolgt durch regelmäßige Allergiespritzen unter die Haut, beginnend mit wöchentlich steigender Dosis, später monatlich​. SLIT (sublinguale Immuntherapie) kommt ohne Spritzen aus – hier nimmt der Patient täglich eine Allergentablette oder Tropfen unter der Zunge ein. Beide Varianten müssen über mehrere Jahre konsequent durchgeführt werden. Idealerweise beginnt man die Immuntherapie im Herbst/Winter, also einige Monate bevor die Pollensaison startet, damit der Körper bis zum Frühling schon etwas toleranter reagiert. Die Hyposensibilisierung bietet die Chance, die Allergie langfristig zu reduzieren und sogar einem Etagenwechsel zum Asthma vorzubeugen​. Sie erfordert allerdings Geduld und sollte nur nach Rücksprache mit einem Allergologen begonnen werden.

Unterschiede zu Erkältung oder anderen Krankheiten

Frühlingsallergie oder doch ein Infekt? Manche Symptome einer Pollenallergie ähneln einer Erkältung. Doch es gibt wichtige Unterschiede, die helfen, eine Allergie von einer Erkältung (oder z.B. einem grippalen Infekt) zu unterscheiden:

  • Nasenfluss: Bei einer Allergie ist das Nasensekret meist klar, dünnflüssig und läuft in Strömen; bei einer Erkältung ist die Nase eher verstopft, und das Sekret wird im Verlauf dickflüssiger oder gelblich​.
  • Niesverhalten: Allergiker haben oft heftige Niesattacken, bei denen sie mehrmals hintereinander niesen müssen (meist beim Kontakt mit Pollen oder beim Ortswechsel)​. Bei einer Erkältung tritt Niesen deutlich seltener und vereinzelt auf.
  • Augen und Juckreiz: Starkes Augenjucken und Tränenfluss sprechen für eine Allergie (allergische Konjunktivitis); bei Erkältungen sind die Augen eher selten stark betroffen. Juckreiz (an Augen, Nase, Gaumen) ist ein typisches Allergie-Merkmal, während er bei Erkältungen kaum vorkommt.
  • Begleiterscheinungen: Fieber und ausgeprägte Gliederschmerzen treten bei einer Allergie nicht auf, können aber bei Erkältung oder Grippe vorkommen. Allergiker fühlen sich eher durch Müdigkeit und Nasennebenhöhlen-Druck beeinträchtigt, während Erkältete sich richtig krank und schlapp fühlen können mit erhöhter Temperatur.
  • Dauer: Eine Erkältung klingt meist nach etwa ein bis zwei Wochen wieder ab. Eine Pollenallergie dagegen kann unbehandelt die ganze Pollensaison (mehrere Wochen oder Monate) über bestehen bleiben​. Die Symptome kehren zudem jedes Jahr zur gleichen Zeit wieder, solange der Kontakt mit dem Allergen besteht. Bei Regen oder im Urlaub außerhalb der Pollensaison verschwinden Allergiesymptome oft vorübergehend vollständig – eine Erkältung würde sich durch Wetterwechsel hingegen nicht sofort bessern​.

Wer unsicher ist, ob die Beschwerden von einer Allergie oder einem Infekt stammen, sollte im Zweifelsfall einen Arzt aufsuchen. Ein Allergietest bringt meist schnell Klarheit (siehe oben). So kann verhindert werden, dass man eine vermeintliche „Dauererkältung“ hat, in Wirklichkeit aber unbehandelte Heuschnupfen-Symptome.

Frühzeitige Prävention und gezielte Behandlung erleichtern das Leben

Frühjahrsallergien vorzubeugen und zu behandeln ist entscheidend, damit Allergiker die schöne Jahreszeit unbeschwerter genießen können. Wer rechtzeitig Maßnahmen ergreift – somit die Pollenbelastung reduziert und bei ersten Symptomen geeignete Medikamente einnimmt – kann die Allergie meistens gut in den Griff bekommen. Daher lohnt es sich, bereits vor Beginn der Pollensaison an die Prävention zu denken (z.B. durch Hyposensibilisierung im Winter oder durch beobachtetes Lüften und Nasenspülen im Frühling). Treten trotzdem Beschwerden auf, stehen heute wirkungsvolle Therapien von Antihistaminika bis Immuntherapie zur Verfügung. Eine frühzeitige, konsequente Behandlung verhindert nicht nur unnötiges Leid, zudem kann sie Folgeschäden wie chronisches Asthma vorbeugen​. Insgesamt gilt: Mit dem richtigen Wissen und einer abgestimmten Vorsorge- und Therapiestrategie lässt sich eine allergische Reaktion im Frühling deutlich abschwächen. So verlieren Frühjahrsallergien ihren Schrecken – und Allergiker können die Frühlingszeit wieder beschwerdefreier erleben.