
Der Missbrauch von Lachgas als Partydroge nimmt auch in Münster besorgniserregend zu. In den Stadtteilen Mecklenbeck und Albachten wurden zuletzt vermehrt leere Lachgaskartuschen gefunden, insbesondere während der Aktion „Sauberes Münster“. Die Rathaus-CDU und die Junge Union (JU) schlagen Alarm und fordern die Stadtverwaltung auf, das Problem ernst zu nehmen und geeignete Maßnahmen zu ergreifen. „Es muss frühzeitig gegengesteuert werden“, betont Peter Wolfgarten, gesundheitspolitischer Sprecher der CDU und Ratsherr aus Albachten. Der Missbrauch von Lachgas als Rauschmittel unter Jugendlichen gilt als besorgniserregender und lebensgefährlicher Trend.
Lachgas, chemisch als Distickstoffmonoxid bekannt, wird in der Medizin zur Narkose eingesetzt und dient in der Lebensmittelindustrie als Treibgas für Sahnespender. Seine berauschende Wirkung macht es jedoch bei Jugendlichen als Partydroge beliebt. Der Konsum kann zu kurzfristigen Effekten wie Euphorie und Entspannung führen, birgt jedoch erhebliche gesundheitliche Risiken. Neben akuten Gefahren wie Bewusstlosigkeit und Erstickungsgefahr können langfristige Schäden am Nervensystem auftreten, die bis zu Lähmungserscheinungen reichen. Auch das Risiko für Hirnschäden ist nicht zu unterschätzen.
Matthias Lehmann, JU-Mitglied und CDU-Ratskandidat für Mecklenbeck, äußert sich besorgt über die zunehmende Verbreitung von Lachgas unter Jugendlichen. „Eigentlich dienen diese Kartuschen dem Aufschäumen von Schlagsahne, aber wir finden sie achtlos weggeworfen in Parks und an Straßenecken. Da geht es wohl nicht um Dessert-Zubereitung“, stellt Lehmann fest. Er fordert: „Wir müssen frühzeitig aktiv werden, bevor aus Einzelfällen ein massives Gesundheitsproblem wird.“
In Städten wie Dortmund und Osnabrück wurden bereits Verkaufsverbote für Lachgas an Minderjährige erlassen, um dem Missbrauch entgegenzuwirken. In Deutschland ist der Verkauf und Konsum von Lachgas derzeit nicht generell verboten, was den Zugang für Jugendliche erleichtert. Der Bundesrat hat jedoch im Juni 2024 eine Entschließung gefasst, die Bundesregierung aufzufordern, den Verkauf von Lachgas einzuschränken, insbesondere an Kinder und Jugendliche, um Missbrauch zu verhindern.
Die CDU-Kommunalpolitiker in Münster fordern eine genaue Analyse der aktuellen Situation in Zusammenarbeit mit Eltern und Jugendlichen. Zudem plädieren sie für verstärkte Aufklärung in Schulen und Jugendeinrichtungen sowie die Prüfung ordnungsrechtlicher Maßnahmen wie Verkaufsbeschränkungen. „Wenn wir jetzt nicht handeln, laufen wir dem Problem bald hinterher“, warnt Matthias Lehmann.
Der Missbrauch von Lachgas stellt auch in Münster ein wachsendes Problem dar. Angesichts der gesundheitlichen Risiken und der steigenden Verbreitung unter Jugendlichen ist es dringend erforderlich, präventive Maßnahmen zu ergreifen. Die Forderungen der Rathaus-CDU und der Jungen Union nach Aufklärung und Verkaufsbeschränkungen sind ein wichtiger Schritt, um die Jugend vor den Gefahren des Lachgas-Konsums zu schützen.