
Münster. Die Stadt Münster lässt auf mehreren Spielplätzen vorsorglich den Sand austauschen, nachdem auf einer Anlage in Dorbaum hochgiftige Knollenblätterpilze entdeckt worden waren. Die Maßnahme steht im Zusammenhang mit einem Vorfall, bei dem ein Kleinkind einen der Pilze in den Mund genommen haben soll.
Der betroffene Spielplatz am Telgenweg in Dorbaum wurde inzwischen abgesperrt. Auch zwei weitere Anlagen in Handorf und Wolbeck sollen überprüft und der Sand dort ebenfalls ausgetauscht werden.
Mit dem Sandtausch will die Stadt verhindern, dass sich Pilzreste oder Sporen im Untergrund weiter ausbreiten. Zudem sollen die Wurzeln einiger Eichen entfernt werden, die den Pilzen möglicherweise als Nährboden dienen. Wann die Spielplätze wieder geöffnet werden, ist derzeit noch offen.
Auslöser für die städtischen Maßnahmen ist ein Vorfall in Dorbaum. Dort soll ein Kleinkind einen Knollenblätterpilz in den Mund genommen, ihn aber offenbar nicht heruntergeschluckt haben. Das Kind wurde zur Sicherheit ärztlich untersucht. Der Zwischenfall blieb ohne schwere Folgen, führte aber dazu, dass die Stadt nun präventiv handelt.
Der Grüne Knollenblätterpilz (Amanita phalloides) zählt zu den gefährlichsten Pilzen Europas. Schon kleinste Mengen können schwere Vergiftungen verursachen.
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Fälle mit giftigen Pilzen auf Spielplätzen sind in Deutschland zwar selten, kommen aber immer wieder vor. In Reinbek (Schleswig-Holstein) wurden 2023 Knollenblätterpilze auf einem Spielplatz entdeckt, in Beelen (NRW) tauchten 2025 ebenfalls Exemplare auf. Auch in Lage (NRW) musste das Außengelände eines Kindergartens bereits mehrfach gesperrt werden, nachdem dort Giftpilze wuchsen.