Goldener Herbst in Münster: Alles dreht sich um die Kürbisernte

Foto: Darius Wiles / unsplash

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Münster. Die Kürbisfelder rund um Münster und im Münsterland stehen derzeit in voller Blüte, beziehungsweise Ernte. Zwischen September und Oktober läuft die Hauptsaison für Speisekürbisse, wie die Landwirtschaftskammer NRW bestätigt. Auf den Feldern der Region stapeln sich jetzt die orangefarbenen Früchte. Sie prägen nicht nur das Stadtbild auf den Wochenmärkten am Domplatz, sondern auch die heimischen Küchen, in denen Hokkaido, Butternut und Muskatkürbis derzeit besonders gefragt sind.

Saison, Ernte und Absatz in Münster

Die Stadt Münster listet in ihrem offiziellen Verzeichnis „Hofläden & Märkte“ mehrere Betriebe, die in der Kürbissaison regionale Ware direkt anbieten. Diese Höfe ernten und dekorieren ihre Kürbisse ab Spätsommer und verkaufen sie in der Regel bis in den November hinein, ein Zeichen für die starke lokale Verankerung des Kürbisanbaus. Parallel dazu füllen die Marktstände auf dem Domplatz und in den Stadtteilen ihre Auslagen mit frischer Ware aus der Umgebung. Auch die Landwirtschaftskammer NRW bestätigt die laufende Hochsaison und ordnet sie traditionell in die Monate September und Oktober ein.

Die aktuelle Ernte ist Teil einer landesweiten Entwicklung. Nach Angaben von IT.NRW wurden im Jahr 2024 rund 26.972 Tonnen Speisekürbisse in Nordrhein-Westfalen geerntet. Besonders hohe Erträge kommen aus den Regierungsbezirken Köln und Düsseldorf, doch auch das Münsterland trägt seinen Anteil dazu bei. Damit bleibt die Bedeutung des Kürbisanbaus in der Region stabil.

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Preisentwicklung und Markttrends im Herbst

Mit dem Beginn der Erntezeit steigt das Angebot, und die Preise an den Wochenmärkten und im Handel sinken. Laut der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung, die regelmäßig Marktberichte zu Obst und Gemüse veröffentlicht, gilt der Herbst als günstige Zeit für Kürbisfans. Besonders der Hokkaido ist wegen seiner einfachen Verarbeitung und seines mild-nussigen Geschmacks beliebt.
Auch andere Sorten wie Butternut oder Muskatkürbis sind stark gefragt und bieten geschmacklich abwechslungsreiche Alternativen. In den Wochenberichten der BLE werden die Großmarktpreise wöchentlich aktualisiert. Sie zeigen, dass Kürbis derzeit zu den preiswerten Saisongemüsen zählt.

Beliebte Kürbissorten im Münsterland

In Nordrhein-Westfalen ist der Hokkaido-Kürbis unangefochten die Nummer eins. Er ist klein, kompakt, lässt sich leicht schneiden und seine Schale kann mitgegessen werden, ein praktischer Vorteil, der ihn bei Verbrauchern so populär macht. Daneben erfreuen sich Butternut- und Muskatkürbisse wachsender Beliebtheit. Das Bundeszentrum für Ernährung nennt außerdem den Spaghetti-Kürbis, der sich beim Kochen in spaghettiähnliche Fasern zerlegt und ein spannender Hingucker auf dem Teller ist.

Auf Märkten in Münster sind diese Sorten regelmäßig vertreten, meist ergänzt durch dekorative Zierkürbisse, die sich farbenfroh in die Herbststände einfügen. Doch Vorsicht: Zierkürbisse sind nicht zum Verzehr geeignet, da sie oft hohe Konzentrationen des giftigen Bitterstoffs Cucurbitacin enthalten.

Bittere Kürbisse erkennen und vermeiden

Kürbis ist grundsätzlich ein gesundes und vielseitiges Herbstgemüse. Doch wer beim Schneiden oder Kochen einen bitteren Geschmack bemerkt, sollte sofort aufhorchen. Bittere Kürbisse können sogenannte Cucurbitacine enthalten, natürliche Giftstoffe, die Magen und Darm stark reizen. Übelkeit, Erbrechen und Krämpfe sind mögliche Folgen. Laut dem Bundeszentrum für Ernährung entstehen solche Bitterstoffe häufig durch Kreuzungen mit Zierkürbissen oder durch Pflanzenstress.

Wichtig zu wissen: Hitze hilft nicht. Weder Kochen noch Backen zerstören Cucurbitacine. Deshalb raten Experten, vor dem Verzehr ein kleines Stück roh zu probieren. Schmeckt es bitter, sollte der Kürbis sofort entsorgt werden. Besonders bei selbst gezogenen Pflanzen aus Samen des Vorjahres ist Vorsicht geboten, da sich hier ungewollte Kreuzungen bilden können.

Kürbisanbau im eigenen Garten in Münster

Viele Menschen in Münster und Umgebung bauen ihren Kürbis inzwischen selbst an. Das milde Klima im Münsterland bietet dafür gute Bedingungen. Damit der Anbau sicher gelingt, sollte allerdings auf geprüftes Saatgut aus dem Fachhandel zurückgegriffen werden. Wer im Garten zusätzlich Zierkürbisse pflanzt, riskiert Kreuzungen und damit die Entstehung bitterer Früchte. Empfehlenswert sind laut Experten Hokkaido, Butternut und Muskatkürbis, da sie nicht mit den üblichen Zierkürbissorten kreuzen.

Der Funfakt am Rande: Botanisch gesehen ist der Kürbis keine Gemüsepflanze, sondern eine Beere, genauer gesagt eine sogenannte Panzerbeere. In der Küche zählt er jedoch zu den Fruchtgemüsen und ist eines der beliebtesten Herbstgerichte in Deutschland. Ob als Suppe, Ofengemüse oder gefüllt aus dem Ofen, der Kürbis bleibt jedes Jahr ein kulinarischer Höhepunkt der Saison.

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