
Das Ende einer Ära: Das beliebte Restaurant „Grotes“ im Kreuzviertel Münster öffnete zum letzten Mal seine Türen öffnen. Für die Betreiber:innen und die Stammgäste ist die Schließung ein herber Verlust. Das Restaurant, das über Jahre hinweg als Institution in der Gastronomieszene galt, muss der geplanten Umwandlung der Räumlichkeiten in Wohnungen weichen. Die Nachricht löst sowohl bei den Gästen als auch bei den Mitarbeitenden Bestürzung aus.
Der Eigentümer des Gebäudes hat eine klare Ablehnung jeglicher Gastronomie im Gebäude signalisiert. Es handelt sich dabei um eine „Grundsatzentscheidung“, über die trotz intensiver Gespräche keine Einigung erzielt wurde. Die Betreiber:innen von „Grotes“ haben alles in ihrer Macht Stehende versucht, um das Restaurant am Leben zu erhalten. Doch die wirtschaftlichen und baulichen Rahmenbedingungen ließen keine andere Möglichkeit zu. Für sie bedeutet die Schließung den Verlust eines Lebenswerks.
„Grotes“ war für viele nicht nur ein Restaurant, sondern ein Stück Heimat, ein fester Treffpunkt im Kreuzviertel. Hier fanden regelmäßige Zusammenkünfte statt, sei es nach einem Gottesdienst an der Kreuzkirche oder bei Feierlichkeiten. Das Lokal gehörte zu den prägendsten Gastronomiestätten der Gegend und hatte eine treue Fangemeinde, die nun mit leerem Herzen auf den letzten Abend des Restaurants blickt.
Die Nachricht von der Schließung hat die Stammgäste und Mitarbeitenden gleichermaßen tief getroffen. Der Verlust des „Grotes“ sorgt für eine Atmosphäre der stummen Betroffenheit und Trauer. Viele Gäste beschreiben das Lokal als ein Stück Zuhause. Besonders für Anwohner:innen des Kreuzviertels, die das Restaurant jahrelang besucht haben, ist der Abschied schmerzhaft. Das Restaurant war mehr als nur ein Ort zum Essen – es war ein fester Bestandteil der Kiez-Kultur. Nun droht dieser traditionelle Treffpunkt unwiederbringlich verloren zu gehen.
Trotz der traurigen Nachricht gibt es einen Hoffnungsschimmer: Das Team hinter „Grotes“ betreibt bereits eine zweite Location am Germania-Campus im Münsters Norden. Hier wird die kulinarische Tradition des Restaurants fortgeführt, wenn auch in einem anderen Stadtteil. An einem weiteren Standort an der Detten- und Hoyastraße, dem ehemaligen „Pane e Vino“, werden derzeit Sanierungsarbeiten durchgeführt. Es besteht die Möglichkeit, dass hier bald wieder Gastronomie Platz findet – eine Bestätigung des Nutzungskonzepts steht jedoch noch aus.
Die Betreiber:innen des „Grotes“ zeigen sich zuversichtlich, dass sie ihre kulinarische Philosophie auch an einem anderen Ort fortsetzen können. Dennoch bleibt der Verlust der Kreuzvierteler Filiale für viele ein schmerzhafter Einschnitt in die lokale Gastronomieszene.
Die Schließung des „Grotes“ ist ein weiteres Beispiel für die zunehmende Gentrifizierung des Kreuzviertels. Experten und Anwohner:innen sehen die Entwicklung mit Besorgnis. Im beliebten Stadtviertel verschwinden immer mehr Gastronomiestätten, während Wohnraum zunehmend teurer wird. Der Verlust von Einrichtungen wie dem „Grotes“ führt zu einer schleichenden Veränderung des Viertels. Der Ort, der früher für seine lebendige Kiez-Kultur bekannt war, verliert zunehmend seinen Charme und wird von hochpreisigen Wohnungen geprägt.
Insbesondere die Gastronomie rund um die Kreuzkirche war für viele ein prägender Teil des Viertels. Mit der Schließung des „Grotes“ fehlt nun ein weiteres Glied in dieser traditionellen gastronomischen Kette. Anwohner:innen fürchten, dass das Kreuzviertel zunehmend an Identität verlieren könnte, wenn die Kiez-Kultur nicht mehr in der Form existiert, wie sie es über Jahre hinweg getan hat.
Die Schließung des „Grotes“ ist nicht nur das Ende eines beliebten Restaurants, sondern auch ein Symbol für den fortschreitenden Wandel im Kreuzviertel von Münster. Der Verlust der Gastronomie in dieser Gegend steht im Kontext der zunehmenden Gentrifizierung, bei der immer mehr soziale Treffpunkte für teuren Wohnraum weichen.