Die Halloween-Nacht in Nordrhein-Westfalen verlief insgesamt ruhiger als erwartet, doch in einigen Städten kam es dennoch zu Angriffen auf Einsatzkräfte und kleineren Störungen. Die Polizei war vielerorts mit einer verstärkten Präsenz vor Ort, um die Sicherheit der Bevölkerung zu gewährleisten. Besonders in Städten wie Marl, Gelsenkirchen und Köln wurden größere Polizeikräfte eingesetzt, um gegen Randalierer und gefährliche Situationen vorzugehen.
In Marl geriet die Situation zeitweise außer Kontrolle, als eine Gruppe Jugendlicher Pyrotechnik auf den Bürgermeister und seine Begleiter abfeuerte. Neben Böllern und brennenden Einkaufswagen wurden auch Steine gegen Polizei und Feuerwehr eingesetzt. Die Beamten reagierten entschlossen und nahmen vier Personen fest, während neun weitere in Gewahrsam genommen wurden. Trotz der aggressiven Angriffe konnte die Polizei die Lage schnell stabilisieren und ein weiteres Eskalieren verhindern.
Ein Vorfall in Gelsenkirchen sorgte für besondere Aufregung, als Jugendliche aus einem Bus heraus Böller auf Passanten warfen. Eine Frau erlitt dabei leichte Verletzungen. Die Polizei ermittelt nun wegen gefährlicher Körperverletzung und Verstößen gegen das Sprengstoffgesetz, um die Täter zur Rechenschaft zu ziehen. Die Situation konnte nach kurzem Einsatz jedoch unter Kontrolle gebracht werden.
In Köln wurde die Halloween-Nacht mit besonderen Maßnahmen abgesichert, die an Karneval erinnerten. Die „Ringe“ wurden großräumig abgesperrt, und etwa 500 Polizisten sicherten die Innenstadt. Die Polizei nahm 38 Waffen in Gewahrsam, darunter mehrere Messer und eine echt aussehende Schusswaffe. Zwei Festnahmen und 16 Ingewahrsamnahmen wurden verzeichnet, was ein klares Signal gegen Gewalt und Waffengebrauch setzt.
In Hagen sprachen die Einsatzkräfte insgesamt 167 Platzverweise aus, um Störungen frühzeitig zu unterbinden. Trotz der Vielzahl an Platzverweisen blieb die Stimmung insgesamt friedlich und ruhig. Im Rhein-Kreis Neuss registrierte die Polizei 51 Einsätze, die größtenteils ebenfalls mit Platzverweisen gelöst werden konnten. Einzelne Anzeigen wegen Körperverletzung wurden aufgenommen, jedoch ohne schwere Vorkommnisse.
An der Grenze zwischen NRW und den Niederlanden kam es zu einem ungewöhnlichen Zwischenfall: Rund 500 Autofahrer aus der Tuningszene trafen sich für ein informelles Treffen. Die Polizei wurde auf das Geschehen aufmerksam und löste die Veranstaltung schließlich auf. Die Teilnehmer versuchten dabei, den Einsatzkräften zu entkommen, was zu einem „Versteckspiel“ zwischen Tunern und Polizei führte, das schließlich in einer geordneten Auflösung endete.
Dank intensiver Sicherheitsvorbereitungen verlief die Halloween-Nacht in Duisburg ruhig. Mit insgesamt 250 Einsätzen und 113 Platzverweisen stellte die Polizei sicher, dass es zu keinen größeren Vorfällen kam. Auch in Warendorf blieben größere Ausschreitungen aus, und die Polizei meldete lediglich 36 Einsätze, die alle ohne schwere Störungen beendet werden konnten.