Die Gemeinde Holzwickede hat einen wichtigen Schritt für den Gesundheitsschutz ihrer Bürger gemacht: Auf Veranstaltungen, die von der Gemeinde organisiert werden, gilt ab sofort ein Rauchverbot. Dazu gehören beliebte Events wie der Weihnachtsmarkt, der Streetfoodmarkt und der Tanz in den Mai. Der Wochenmarkt bleibt davon jedoch ausgenommen, da er als öffentliche Einrichtung gilt.
Mit diesem Beschluss reiht sich Holzwickede in eine kleine, aber wachsende Gruppe von Städten weltweit ein, die konsequent gegen Passivrauchen vorgehen. In Deutschland ist diese Maßnahme ein Novum, während international nur wenige Städte ähnliche Regelungen umgesetzt haben.
Die gesundheitlichen Risiken von Passivrauchen sind unbestritten. Laut Experten verursacht es fast genauso schwerwiegende Schäden wie aktives Rauchen, da Tabakrauch viele giftige Substanzen enthält. Zu den Folgen zählen Lungenkrebs, Herzerkrankungen, Asthma und Schlaganfälle. Besonders Kinder sind gefährdet: Passivrauchen erhöht ihr Risiko für Mittelohrentzündungen, Bronchitis und plötzlichen Kindstod.
Eine Studie zeigt, dass 11 % der Nichtraucher in Deutschland regelmäßig Tabakrauch ausgesetzt sind. Besonders alarmierend: 14 % der Kinder waren 2017 mehrmals pro Woche in verrauchten Räumen.
Holzwickede geht mit seinem Rauchverbot deutlich über die EU-Empfehlungen hinaus. Zwar hatte die EU ein Rauchverbot unter freiem Himmel an Orten wie Spielplätzen, Krankenhäusern und Bushaltestellen angeregt, doch das EU-Parlament stimmte dagegen. Deutschland enthielt sich und belässt es weiterhin bei einer unverbindlichen Empfehlung.
Während Holzwickede deutschlandweit eine Vorreiterrolle einnimmt, gibt es weltweit bereits ähnliche Initiativen:
Gesetzliche Rauchverbote haben in der Vergangenheit gezeigt, dass sie nicht nur die Gesundheitsrisiken minimieren, sondern auch wirtschaftlich keine negativen Auswirkungen haben. Im Gegenteil: Die Krankheitsraten für Herzinfarkte und Atemwegserkrankungen gehen nachweislich zurück.
Mit der Einführung des Rauchverbots setzt Holzwickede ein starkes Zeichen für den Gesundheitsschutz und könnte damit Vorbild für weitere deutsche Städte werden.