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Kartoffelernte im Münsterland bedroht: Bauern in Alarmbereitschaft

Kartoffelernte Münsterland. Die Kartoffelbauern im Münsterland stehen vor einem schwierigen Jahr. Ohne regelmäßige und wirksame Bekämpfungsmaßnahmen können die Kartoffelpflanzen nicht überleben. Vorerst bleibt den Bauern nur die Hoffnung auf stabiles, gemäßigtes Wetter und die Entwicklung resistenter Kartoffelsorten, um die Bedrohung durch Phytophthora infestans zu bewältigen.
Lars Blankers

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Ein schweres Jahr für die Kartoffelbauern

In diesem Jahr könnte es für die Kartoffelbauern im Münsterland besonders schlecht aussehen. Die Kartoffel, eines der beliebtesten Nahrungsmittel in Deutschland, ist bedroht. Der Bauernverband warnt vor einer ernsthaften Gefährdung des Kartoffelanbaus und damit der Versorgung mit dem Grundnahrungsmittel.

Ein alter Feind kehrt zurück

Ein bekannter Schädling macht den Bauern das Leben schwer: Phytophthora infestans, besser bekannt als Kraut- und Knollenfäule. Dieser Pilz, der seit fast zwei Jahrhunderten bekannt ist, führte schon einmal zu einer großen Krise in Europa und ist nun wieder aktiv.

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Die Geschichte der Kraut- und Knollenfäule

Phytophthora infestans wurde erstmals 1843 nach Europa eingeschleppt und verursachte die Große Hungersnot in Irland. Millionen Menschen starben oder emigrierten. Der Pilz frisst sich in die Kartoffelpflanzen, breitet sich schnell aus und kann ganze Ernten innerhalb weniger Tage vernichten. Die Gefahr massiver Krautfäule ist so groß wie seit langem nicht mehr.

Schwierigkeiten für die Bauern im Münsterland

Auch im Münsterland sehen die Kartoffelbauern einer schwierigen Saison entgegen. Viele Landwirte sind derzeit mit dem Erreger konfrontiert, begünstigt durch das kühle und nasse Wetter der letzten Wochen. Der Frühling war vielerorts so nass, dass viele Bauern ihre Felder nicht rechtzeitig bearbeiten konnten, um die jungen Pflanzen mit Fungiziden zu schützen.

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Hoffnung auf neue Züchtungen

Die Hoffnungen der Branche liegen auf neuen Züchtungen, die resistent gegen Phytophthora sind. Forscher arbeiten daran, Kartoffeln mit Wildkartoffeln zu kreuzen, um Resistenzgene einzuschleusen. Doch die Ergebnisse sind oft nicht zufriedenstellend. Die Entwicklung einer neuen Sorte dauert mindestens zehn Jahre, und es ist ungewiss, ob diese dann auch marktfähig ist.

Herausforderungen der Pestizidverordnung

Eine weitere Herausforderung ist die neue Pestizidverordnung der EU, die den Einsatz von Pestiziden bis 2030 halbieren soll. Die konventionellen Bauern haben derzeit etwa zehn Spritzmittel zur Verfügung, die je nach Wetter bis zu 15-mal pro Saison ausgebracht werden müssen. Ökobauern können nur das Schwermetall Kupfer einsetzen, das bei viel Regen jedoch schnell von den Blättern gewaschen wird.

Ein schwieriger Kampf gegen die Kraut- und Knollenfäule

Die Kartoffelbauern im Münsterland stehen vor einem schwierigen Jahr. Ohne regelmäßige und wirksame Bekämpfungsmaßnahmen können die Kartoffelpflanzen nicht überleben. Vorerst bleibt den Bauern nur die Hoffnung auf stabiles, gemäßigtes Wetter und die Entwicklung resistenter Kartoffelsorten, um die Bedrohung durch Phytophthora infestans zu bewältigen.