Provinzial Logo
Consident.de

Der neue Plan für den Ernstfall: Münster plant Schulen als Notfallzentren

Der Schulentwicklungsplan Münster bis 2033/34 zeigt, wo neue Schulen entstehen müssen und wie sich Schülerzahlen entwickeln. Der Katastrophenschutzbedarfsplan der Stadt Münster sieht acht Schulen als Notfallzentren vor – Entscheidung im Juli 2025.
Foto: Kohji Asakawa

Teilen:

Die Stadt Münster will den Bevölkerungsschutz grundlegend stärken. Im Zentrum der Planungen steht der erste umfassende Katastrophenschutzbedarfsplan in Münster, über den der Stadtrat am 2. Juli 2025 beraten wird. Ziel ist es, Münster besser auf mögliche Krisen wie Stromausfälle, Hitzewellen oder andere Katastrophen vorzubereiten. Der Entwurf berücksichtigt Erfahrungen aus der Ahrtal-Katastrophe und dem Ukraine-Krieg und zeigt konkrete Schwachstellen in der bisherigen Vorsorgestruktur auf.

Katastrophenschutzbedarfsplan der Stadt Münster: Schulen als Versorgungszentren

Ein zentraler Punkt im neuen Plan ist die Nutzung von Schulgebäuden als Notfallzentren. Acht Standorte im gesamten Stadtgebiet sollen mit Notstrom versorgt und entsprechend ausgestattet werden. Geplant ist, dass bis zu 4.000 Menschen im Krisenfall dort untergebracht und versorgt werden können. Zu den vorgesehenen Schulen zählen unter anderem das Pascal-Gymnasium, das Gymnasium Paulinum, das Adolph-Kolping-Berufskolleg sowie mehrere Schulzentren in Roxel, Hiltrup und Wolbeck.

Versorgungssicherheit und Personalaufbau im Fokus

Neben der Notstromversorgung setzt der Katastrophenschutzplan auf eine stabile Kraftstoffversorgung für Einsatzfahrzeuge und kritische Infrastrukturen. Um die Maßnahmen umzusetzen, sollen in den kommenden sechs Jahren fast 15 neue Stellen geschaffen werden – vor allem bei der Feuerwehr. Der Fokus liegt klar auf dem Ausbau von Katastrophen- und Zivilschutz. Die Stadt plant außerdem eine Umbenennung des bisherigen Amts für Feuerwehr in „Amt für Bevölkerungsschutz, Feuerwehr und Rettungsdienst“.

Analyse zeigt Handlungsbedarf – Schutzkonzept wird ausgebaut

Ein externes Sachverständigenbüro hat fünf realistische Krisenszenarien analysiert, darunter Blackout, Waldbrand und extreme Hitze. Die Ergebnisse zeigen deutliche Lücken im bestehenden System. Daraus entstand ein priorisierter Maßnahmenkatalog, der schrittweise abgearbeitet werden soll. Auch die Kommunikation mit Bürgern soll verbessert werden – durch Informationsangebote, Schulungen und geplante Anlaufstellen im Katastrophenfall.

Stadt Münster übertrifft Landesvorgaben

Das Land NRW gibt vor, dass Kommunen im Ernstfall mindestens 1 % der Bevölkerung für drei Tage versorgen können müssen. Mit dem geplanten Netz aus schulischen Notfallstandorten will Münster diese Vorgabe nicht nur erfüllen, sondern deutlich übertreffen. Ziel ist ein flächendeckendes und dauerhaft belastbares Schutzsystem für alle Bürger.

Teilen:

Münster Map
Route anzeigen

Mehr Beiträge: