In einem dramatischen Einsatz hat die Polizei in Charleroi, Belgien, ein neunjähriges Kind aus einer winzigen, dunklen Kammer befreit. Dieser Vorfall, der sich in der belgischen Stadt ereignete, hat landesweit für Aufsehen gesorgt. Die Kammer, in der das Kind gefunden wurde, maß lediglich zwei Quadratmeter und bot erschreckend schlechte Lebensbedingungen. Die Staatsanwaltschaft beschrieb die Situation des Kindes als „erbärmlich“.
Die Mutter des Kindes und ihr Lebensgefährte wurden in Folge der Entdeckung festgenommen. Ihnen wird Freiheitsberaubung und Misshandlung eines Schutzbefohlenen vorgeworfen. Die genauen Hintergründe dieser tragischen Geschichte sind noch unklar, und die Ermittlungen dauern an.
Trotz der langen Zeit in Isolation und den schwierigen Bedingungen scheint das Kind die Situation überraschend gut überstanden zu haben. Nach ersten Untersuchungen im Krankenhaus wurden keine äußerlichen Verletzungen festgestellt, und das Kind schien auch nicht unterernährt zu sein. Dennoch sind weitere medizinische Untersuchungen notwendig, um die vollständigen Auswirkungen der Isolation zu beurteilen.
Die Befreiung des Kindes war nur durch die Aufmerksamkeit und das schnelle Handeln eines Zeugen möglich, der die Polizei alarmierte. Die Staatsanwaltschaft untersucht nun, wie lange das Kind in der Kammer eingesperrt war. Sicher ist, dass es mehrere Wochen, möglicherweise sogar Monate waren.
Der Fundort des Kindes, Marcinelle, ein Stadtteil von Charleroi, ist in Belgien traurig berühmt. Hier wurden 1996 die Leichen von Julie und Melissa entdeckt, Opfer des Kindermörders Marc Dutroux. Dieser Fall hatte damals das Land erschüttert und weckt nun erneut schmerzhafte Erinnerungen in der belgischen Bevölkerung.