
Die katholische Kirchengemeinde St. Liudger in Münster-Roxel steht nach schweren Vorwürfen gegen einen Kirchenmusiker vor einer ernsten Herausforderung. Am 20. Mai 2025 erhielt die Gemeinde einen Hinweis von der Polizei, dass gegen einen langjährigen Kirchenmusiker der Gemeinde Ermittlungen laufen. Die Vorwürfe wiegen schwer: Es geht um den mutmaßlichen Besitz kinderpornografischer Inhalte. Die Gemeinde reagierte unmittelbar auf die Mitteilung der Behörden und stellte den betroffenen Mitarbeiter mit sofortiger Wirkung vom Dienst frei. Die Maßnahme wurde in enger Abstimmung mit den polizeilichen Empfehlungen getroffen.
Laut bisherigen Informationen stehen die Tatvorwürfe in keinem Zusammenhang mit der Tätigkeit des Mannes innerhalb der Kirchengemeinde. Der Besitz der belastenden Dateien soll sich ausschließlich auf den privaten Bereich beschränken. In diesem Zusammenhang wurden bereits die Wohnräume des Beschuldigten durchsucht. Dabei stellten die Ermittler verschiedene Speichermedien sicher, deren Inhalte derzeit intensiv ausgewertet werden. Hinweise auf sexuellen Missbrauch durch den Betroffenen liegen aktuell nicht vor. Die formale Freistellung gilt mindestens bis zur vollständigen Klärung des Sachverhalts.
Das Bistum Münster zeigte sich in dieser Angelegenheit transparent und ging proaktiv an die Öffentlichkeit. Noch bevor externe Nachfragen aufkamen, informierte das Bistum gemeinsam mit der Gemeinde über die laufenden Ermittlungen. Allerdings erwähnte die Gemeinde nicht den Gegenstand der Ermittlungen. Man betont ausdrücklich, dass der Verdacht sich nicht auf die Arbeit des Mannes in der Pfarrei bezieht. Dennoch bleibt die Maßnahme ein klares Signal, dass die Kirche bei Verdachtsfällen keine Toleranz zeigt.
Die Kirchengemeinde St. Liudger sowie das Bistum Münster bekennen sich klar zu Transparenz und Aufklärung. Auch wenn die Ermittlungen noch andauern, wollen beide Institutionen mit Offenheit und Konsequenz das Vertrauen der Gläubigen stärken.