Der Krankenstand im Münsterland erreichte im ersten Halbjahr 2024 einen besorgniserregenden Anstieg auf 5,9 Prozent. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum, als der Krankenstand bei 5,4 Prozent lag, stellt dies einen signifikanten Anstieg dar. Dieser Wert entspricht genau dem landesweiten Durchschnitt für Nordrhein-Westfalen, wo ebenfalls ein Krankenstand von 5,9 Prozent verzeichnet wurde.
Die DAK-Gesundheit analysierte die Entwicklung des Krankenstands im Münsterland und stellte fest, dass im ersten Halbjahr 2024 auf 100 DAK-versicherte Beschäftigte etwa 1065 Ausfalltage entfielen. Dies bedeutet einen Anstieg der Fehltage um 9,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Besonders bemerkenswert ist die Zunahme der Ausfalltage durch Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes, die mit 202,9 Fehltagen den größten Anteil ausmachten.
Neben den Erkrankungen des Muskel-Skelett-Systems waren auch Erkrankungen des Atmungssystems eine häufige Ursache für Fehltage. Im Münsterland wurden insgesamt 179,6 Fehltage aufgrund von Atemwegserkrankungen registriert. Dies unterstreicht die Bedeutung dieser Krankheitskategorie als einen der Haupttreiber des gestiegenen Krankenstands. Darüber hinaus spielten psychische Erkrankungen ebenfalls eine bedeutende Rolle, mit insgesamt 165,1 Fehltagen.
Ein Blick auf die benachbarte Region Westfalen-Lippe zeigt eine ähnliche Tendenz. Hier berichtete die AOK von einem noch höheren Krankenstand von 7,2 Prozent. Auch in dieser Region wurden Atemwegserkrankungen als eine der Hauptursachen für den erhöhten Krankenstand identifiziert. Der Anstieg der Krankmeldungen in Westfalen-Lippe spiegelt den landesweiten Trend wider und verdeutlicht die Herausforderungen, denen sich das Gesundheitswesen in Nordrhein-Westfalen gegenüber sieht.
Der deutliche Anstieg des Krankenstands im Münsterland im Jahr 2024 auf 5,9 Prozent wirft wichtige Fragen auf. Vor allem die Zunahme der Fehltage aufgrund von Muskel-Skelett-Erkrankungen und Atemwegserkrankungen erfordert eine genaue Analyse und gezielte Maßnahmen. Unternehmen und Gesundheitsbehörden stehen vor der Aufgabe, die Ursachen dieses Anstiegs zu identifizieren und Strategien zur Prävention zu entwickeln. Der Vergleich mit Westfalen-Lippe zeigt, dass diese Problematik nicht auf das Münsterland beschränkt ist, sondern ein landesweites Phänomen darstellt.