Münster. Unter dem Motto „Kriegstreiber Merz raus aus dem Friedenssaal“ ruft ein breites Bündnis zu einer Demonstration am Montag, 1. September 2025, in Münster auf. Die Kundgebung beginnt um 11 Uhr auf dem Michaelisplatz, direkt vor dem Rathaus. Anlass des Protests ist der Antrittsbesuch von Bundeskanzler Friedrich Merz, der an diesem Tag zu einer Sondersitzung des nordrhein-westfälischen Landeskabinetts im Friedenssaal erwartet wird.
Die Veranstalterinnen und Veranstalter kritisieren vor allem die milliardenschweren Investitionen in die Aufrüstung der Bundeswehr. Dieses Geld fehle, so die Meinung der Beteiligten, in gesellschaftlich wichtigen Bereichen wie dem Gesundheits- und Bildungssystem. Mit Kochtöpfen und Löffeln wollen die Demonstrierenden symbolisch Lärm schlagen – sowohl gegen den Kurs der Bundesregierung als auch zur Erinnerung an die humanitäre Krise in Gaza, auf die das Bündnis aufmerksam machen möchte.
Zu dem Protest aufgerufen haben unter anderem Aufbruch, DKP, Die Linke, Friedenskooperative, Klasse Gegen Klasse, Linksjugend [’solid], Mera25, MLPD, Odak Kulturzentrum e.V., Palästina Antikolonial und die Revolutionäre Linke. Das Bündnis kritisiert in seinem Aufruf auch die Symbolik des Ortes: Der Friedenssaal im Historischen Rathaus gelte als Erinnerungsort an den Westfälischen Frieden und sei daher ein ungeeigneter Ort für den Empfang eines Bundeskanzlers, der laut Aufruf „für Militarisierung“ stehe.
Die Polizei Münster kündigte bereits im Vorfeld temporäre Sperrungen rund um den Prinzipalmarkt und den Michaelisplatz an. Aufgrund des hohen Besucher- und Sicherheitsaufkommens kann es zu Verkehrsbeeinträchtigungen in der Innenstadt kommen. Details zu Sperrzeiten und Umleitungen will die Polizei zeitnah bekanntgeben. Besucherinnen und Besucher der Innenstadt sollten sich auf Einschränkungen einstellen.
