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Leoparden-Nachwuchs im Allwetterzoo Münster: Hoffnung für eine bedrohte Art

Leoparden-Nachwuchs im Allwetterzoo Münster: Ein bedeutender Erfolg für den Artenschutz und die Erhaltungszucht des Persischen Leoparden.
Foto: Markus Hagelstein

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Münster. Leoparden-Nachwuchs im Allwetterzoo Münster: Am 3. Juli 2025 hat Leopardin „Nahla“ Nachwuchs geboren. Die Geburt ist nicht nur ein emotionaler Moment für das Team, sondern auch ein bedeutender Erfolg im internationalen Artenschutz. Die kleine Raubkatze gehört zur stark gefährdeten Unterart der Persischen Leoparden – von der weltweit weniger als 1000 Tiere existieren.

Leoparden-Nachwuchs im Allwetterzoo Münster – ein Meilenstein in der Zucht

Die Geburt des Jungtieres war kein Zufall: Etwa vier Monate zuvor wurde „Nahla“ unter Vollnarkose künstlich besamt. Die Methode wurde bereits bei einer früheren Trächtigkeit erfolgreich angewendet. Sie ist besonders schonend und wird nur bei eindeutiger Rolligkeit durchgeführt. Die erfolgreiche Befruchtung wurde durch eine Hormonuntersuchung aus Kotproben bestätigt. Für den genetischen Fortbestand dieser seltenen Großkatze ist dieser Schritt von großer Bedeutung.

Persischer Leopard im Fokus internationaler Erhaltungszucht

Das Vater-Tier stammt aus einem russischen Wiederauswilderungsprogramm. Bislang hat es sich nicht auf natürlichem Wege fortgepflanzt. Die Kombination aus seltener Genetik und technischer Reproduktionsmedizin ist daher ein großer Gewinn für die europäische Erhaltungszucht. Der Persische Leopard gilt laut IUCN als stark gefährdet. Etwa 800 Tiere leben noch im Iran, weitere wenige im Kaukasus.

Nahla zeigt sich als fürsorgliche Mutter

Das Jungtier kam in der Höhle der Außenanlage zur Welt. Am 21. Juli sichteten Pfleger es erstmals. Seitdem beobachtet das Team das Verhalten der Mutter mit großer Sorgfalt – jedoch aus sicherer Entfernung. Der hintere Anlagenbereich bleibt für Besucher gesperrt, damit die junge Familie nicht gestört wird. „Nahla“ kümmert sich aktiv um ihr Junges und holt täglich Futter – ein bemerkenswert gutes Verhalten für eine Erstgebärende.

Artenschutz als Teamarbeit: Münster übernimmt Verantwortung

Der Allwetterzoo arbeitet eng mit dem WWF Deutschland im Projekt „Team Leopard Münster“ zusammen. Ziel ist es, mit gezielter Zucht das Artensterben zu bekämpfen und langfristig auch Wiederansiedlungen vorzubereiten. Laut WWF-Experte Aurel Heidelberg sind internationale Zuchtprogramme ein Schlüssel zur Sicherung der Artenvielfalt. In etwa acht Wochen steht die erste tierärztliche Untersuchung mit Impfung und Entwurmung an.

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