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Markus Lewe verabschiedet sich vom Rat: „Kommunalpolitik ist demokratische Grundversorgung“

Markus Lewe verabschiedet sich vom Rat:
Stadt Münster

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Münster. Es war ein emotionaler Moment im Rathaus-Festsaal: Nach 16 Jahren als Oberbürgermeister der Stadt Münster hat sich Markus Lewe am 3. September 2025 in seiner letzten Ratssitzung von den Ratsmitgliedern verabschiedet. In einer persönlichen Rede dankte er für die konstruktive Zusammenarbeit und betonte die Bedeutung der Kommunalpolitik als „demokratische Grundversorgung“.

„Keine fertige Stadt, kein Ende der Debatten“

Lewe blickte auf seine Amtszeit zurück und würdigte die häufig intensive, aber überwiegend faire Debattenkultur im Rat. „Wir haben oft hart in der Sache diskutiert, aber fast immer fair im Ton“, so der scheidende Oberbürgermeister. Dabei sei es stets gelungen, Entscheidungen gemeinsam zu tragen – auch wenn sie kontrovers waren. „Wir haben Brücken gebaut und – wo es nötig war – rote Linien benannt.“

Trotz der langjährigen Verantwortung betonte Lewe, dass er keine abgeschlossene Stadt hinterlasse. Vielmehr seien zentrale Herausforderungen wie Klimaschutz, Migration, Integration, Digitalisierung, der Fachkräftemangel und die Wohnraumfrage weiter auf der politischen Agenda. Die Kommunalpolitik werde diese Themen nicht alleine lösen können, müsse sie aber weiterhin auf lokaler Ebene mitgestalten.

Anerkennung für Ratsmitglieder und Verwaltung

Besonders hervor hob Markus Lewe das ehrenamtliche Engagement der Ratsmitglieder: „Dieses Engagement verdient nicht nur höflichen Beifall, sondern aufrichtige Anerkennung und Unterstützung.“ Die Nähe der Kommunalpolitik zu den Bürgerinnen und Bürgern mache sie zu einem unverzichtbaren Bestandteil der Demokratie.

Auch den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der Stadtverwaltung dankte Lewe ausdrücklich – insbesondere dem Amt für Bürger- und Ratsservice. Diese seien „das präzise Uhrwerk im Hintergrund des demokratischen Alltags“ und trügen erheblich dazu bei, dass Verwaltung funktioniere – auch wenn das nach außen nicht immer sichtbar sei.

Politisches Vermächtnis und Ausblick

Lewe, der am 21. Oktober 2009 erstmals zum Oberbürgermeister gewählt wurde und 2015 sowie 2020 erneut ins Amt kam, verzichtet bei der Kommunalwahl am 14. September 2025 auf eine erneute Kandidatur. Bis zum Amtsantritt seines Nachfolgers oder seiner Nachfolgerin am 1. November bleibt er im Amt.

In seinem Abschied betonte Lewe die Bedeutung eines sachlichen und lösungsorientierten Diskurses: „Unsere Stadt belohnt nicht die lauteste Stimme, sondern das tragfähigste Argument; nicht das schnelle Urteil, sondern die belastbare Lösung; nicht die Polemik, sondern den Austausch.“

Würdigung durch Ratsmitglieder

Zum Abschluss der Sitzung dankten Vertreterinnen und Vertreter aus allen Fraktionen dem scheidenden Oberbürgermeister für seinen Einsatz. Unter anderem Helene Goldbeck (Volt), Christoph Kattentidt und Sylvia Rietenberg (Grüne), Jörg Berens (FDP), Lia Kirsch (SPD), Michael Krapp (Internationale Fraktion Die PARTEI/ÖDP), Stefan Weber (CDU) und Katharina Geuking (Die Linke) verabschiedeten sich mit anerkennenden Worten.

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