
Münster. Am Sonntag, 5. Oktober 2025, findet in Münster erneut der Marsch der 1000 Kreuze statt. Der umstrittene Gebetszug, organisiert von der Initiative EuroProLife, startet um 13:30 Uhr auf dem St.-Aegidii-Kirchplatz. Von dort aus ziehen die Teilnehmenden mit weißen Holzkreuzen durch die Innenstadt. Begleitet wird die Veranstaltung jedes Jahr von deutlichen Gegenprotesten.
Der Marsch ist eine bundesweit bekannte Aktion von Abtreibungsgegnern. Mit den weißen Kreuzen soll symbolisch an ungeborene Kinder erinnert werden. Münster gehört seit vielen Jahren zu den Städten, in denen der Marsch regelmäßig stattfindet. Die Prozession führt traditionell durch die Innenstadt und wird durch Gebete und Redebeiträge begleitet.
In den vergangenen Jahren fiel die Teilnehmerzahl deutlich geringer aus, als von den Veranstaltern angekündigt. 2024 zählten Beobachter lediglich rund 50 Teilnehmende, während der Gegenprotest ein Vielfaches an Menschen mobilisierte.
Der Veranstalter gibt die genaue Route vorab nicht bekannt. Klar ist jedoch, dass die Teilnehmenden ab St.-Aegidii-Kirchplatz starten und anschließend einen Rundweg durch die Innenstadt nehmen. Die Polizei Münster wird den Marsch begleiten und mit Absperrungen für Sicherheit sorgen. Dadurch kann es zu kurzzeitigen Verkehrsbehinderungen in der Altstadt kommen.
Das Bündnis für sexuelle Selbstbestimmung Münster ruft für denselben Tag zu einem breiten Gegenprotest auf. Ab 13:30 Uhr beginnt eine Kundgebung an der Windthorststraße nahe des Hauptbahnhofs. Anschließend führt ein Demonstrationszug in Richtung Prinzipalmarkt, wo ab 15:00 Uhr eine Abschlusskundgebung stattfindet. Das Bündnis möchte mit seiner Aktion ein deutliches Zeichen für Selbstbestimmung und gegen die Einschränkung von reproduktiven Rechten setzen.
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Der Marsch der 1000 Kreuze Münster löst seit Jahren hitzige Diskussionen aus. Befürworter sehen darin ein Bekenntnis zum „Lebensschutz“, Kritiker werfen den Organisatoren vor, Frauenrechte infrage zu stellen. Münster ist damit ein Ort, an dem sich gesellschaftliche Konflikte rund um Schwangerschaftsabbrüche sichtbar entladen. Dass die Teilnehmerzahlen beim Gegenprotest meist deutlich höher liegen, zeigt, dass die Stadtgesellschaft in dieser Frage überwiegend kritisch gegenüber dem Marsch eingestellt ist.