
Münster. Die Hochschulen in Münster stehen nach Ansicht der Freien Demokraten vor einschneidenden Kürzungen. Der Haushaltsentwurf der NRW-Landesregierung für 2026 sieht nach Berechnungen von Opposition und Verbänden drastische Einsparungen vor. Besonders betroffen wären die Westfälische Wilhelms-Universität (WWU) und die Fachhochschule (FH) Münster.
Lorenzo Peuser, Ratskandidat der FDP Münster und Student am Institut für Politikwissenschaften, kritisiert die Pläne scharf. Er verweist darauf, dass der Universität Münster rund 12,5 Millionen Euro weniger in der Grundfinanzierung zur Verfügung stehen könnten. Für die Fachhochschule Münster seien über drei Millionen Euro Kürzungen eingeplant.
Peuser warnt, dass die Kürzungen – wenn sie wie angedroht vollzogen würden – nur zu weniger Personal, weniger Forschung und einer sinkenden Qualität in der Lehre führen könnten.Die Landesregierung breche damit ihr Versprechen, Bildung nicht anzutasten, und lasse die Studierenden, Beschäftigten und Hochschulleitungen im Regen stehen.
Die Pläne sind Teil eines größeren Einschnitts. Landesweit sollen die Hochschulen in Nordrhein-Westfalen ab 2026 rund 255 Millionen Euro weniger in der Grundfinanzierung erhalten. Zusätzlich steht eine einmalige Rücklagenentnahme von etwa 240 Millionen Euro im Raum. Kritiker werfen der Landesregierung daher vor, die Hochschulvereinbarung NRW 2026 zu unterlaufen, in der noch zugesichert worden war, Mittel für Forschung und Lehre nicht zu kürzen.
Die NRW-Landesregierung verweist hingegen auf insgesamt steigende Bildungsausgaben. Sie betont, dass der gesamte Bildungsbereich im Landeshaushalt weiterhin eine hohe Priorität habe. Konkrete Aufschlüsselungen, welche Hochschule wie stark betroffen wäre, liegen jedoch bislang nicht vor. Genau deshalb sorgen die jetzt kursierenden Zahlen für Münster für Unruhe.
Für die Hochschulen in Münster könnte der Sparkurs spürbare Konsequenzen haben. Weniger Geld in der Grundfinanzierung bedeutet in der Praxis weniger Handlungsspielraum für die Hochschulleitungen. Dies betrifft sowohl die Ausstattung der Fakultäten als auch die Finanzierung von Personalstellen und Projekten.
Für die Studierenden der Uni Münster und der FH Münster drohen Einschränkungen im Lehrangebot, größere Gruppen in Seminaren sowie eine insgesamt sinkende Qualität in Forschung und Lehre. Auch internationale Kooperationen und Forschungsinitiativen könnten durch die geplanten Einschnitte erschwert werden.
Der Haushaltsentwurf 2026 wurde im Juli vom NRW-Kabinett beschlossen, muss jedoch noch im Landtag beraten und verabschiedet werden. In den kommenden Wochen ist daher mit intensiven Debatten zu rechnen. Opposition, Studierendenvertretungen und Verbände haben bereits angekündigt, sich gegen die Kürzungen zu wehren.
Ob die Landesregierung an ihrem Sparkurs festhält oder in den parlamentarischen Beratungen noch Änderungen vornimmt, bleibt offen. Klar ist jedoch: Für Münster stehen im Jahr 2026 entscheidende Weichenstellungen an – sowohl für die Zukunft der Universität als auch für die Fachhochschule.