
NRW/Münster. Die Preise für neue oder neu vermietete Wohnungen in Nordrhein-Westfalen sind in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen – um rund 50 Prozent seit 2014. Das geht aus einer Antwort des Bundesbauministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linksfraktion hervor, über die unter anderem die Rheinische Post berichtet.
Besonders betroffen: Köln, Münster, Düsseldorf und Bonn. Im Jahr 2024 lag der durchschnittliche Quadratmeterpreis bei Neuvermietungen in Münster bei 13,81 Euro – und damit nur knapp hinter Köln mit 14,15 Euro. Auf den weiteren Plätzen folgen Düsseldorf (12,99 Euro) und Bonn (12,22 Euro).
Münster bleibt damit einer der teuersten Wohnungsmärkte in NRW. Gründe dafür gibt es viele: Die Stadt ist beliebte Universitäts- und Verwaltungsstadt, punktet mit hoher Lebensqualität und einem starken Arbeitsmarkt. Gleichzeitig aber stagniert der Wohnungsbau.
Die Zahl der fertiggestellten Wohnungen in NRW sank im Jahr 2024 auf 41.025 Einheiten – 7.123 weniger als im Vorjahr. Das entspricht einem Rückgang von 14,8 Prozent.
Hinzu kommt, dass der Sozialwohnungsbestand landesweit weiter schrumpft. Auch in Münster fällt der Anteil öffentlich geförderter Wohnungen seit Jahren – ein zusätzlicher Faktor für die steigenden Angebotsmieten.
Zwar gilt seit März 2025 auch in Münster die erweiterte Mieterschutzverordnung NRW. Diese umfasst inzwischen 57 Städte und Gemeinden, darunter auch Münster. Sie schreibt vor: Bei Neuvermietungen darf die Miete nicht mehr als 10 % über der ortsüblichen Vergleichsmiete liegen (§ 556d BGB).
Allerdings gibt es zahlreiche Ausnahmen – etwa bei Neubauten oder umfassend modernisierten Wohnungen. Kritiker sehen daher nur einen begrenzten Effekt der Maßnahme auf die tatsächliche Marktdynamik.
Trotz regulatorischer Maßnahmen ist keine kurzfristige Entspannung auf dem Wohnungsmarkt in Sicht. Das zeigt sich nicht nur in den Mietpreisen, sondern auch an der konstant hohen Nachfrage. Wohnungen in Münster – insbesondere in innenstadtnahen Lagen – sind weiterhin heiß begehrt.