
Münster. Im kommenden Jahr rechnet die Stadt Münster laut Aussage des Landtagsabgeordneten Robin Korte (Grüne) mit insgesamt 141,5 Millionen Euro an Landesmitteln für allgemeine Aufwendungen und Investitionen. Gleichzeitig gehen die sogenannten bedarfsorientierten Schlüsselzuweisungen im Vergleich zum Vorjahr um etwa 25 Millionen Euro zurück. Korte betont allerdings: Das ist kein Alarmzeichen – vielmehr spricht vieles für eine starke Finanzlage der Stadt.
Schlüsselzuweisungen gleichen den finanziellen Bedarf einer Kommune mit ihrer eigenen Steuerkraft aus. Wenn Letztere wächst – etwa durch steigende Gewerbe- oder Einkommensteuereinnahmen – sinkt der Anspruch auf den Ausgleich aus dem Landeshaushalt. Der Rückgang um circa 25 Millionen Euro bedeutet daher eher eine stärkere Eigenfinanzierung Münsters, nicht einen Rückgang der Finanzmittel insgesamt.
Die genannten Beträge basieren offenbar auf einer Arbeitskreisrechnung des Landes, die Kommunen als frühe Orientierung dient. Die verbindliche Grundlage liefert später im Jahr die Modell- oder Festsetzungsrechnung. Solange diese nicht veröffentlicht ist, gilt: Die Beträge spiegeln die Richtung und Größenordnung, Feinanpassungen sind jedoch im weiteren Verfahren möglich.
Die frühzeitige Einschätzung ist für Münster besonders wertvoll: Stadtkämmerin Christine Zeller hat bereits den Doppelhaushalt 2026/27 angekündigt. Mit der Schätzung aus Düsseldorf im Rücken kann die Stadtverwaltung gezielt Prioritäten setzen, Investitionsprojekte planen und den Haushaltsentwurf frühzeitig strukturieren. Wenn die endgültigen Landeszahlen folgen, lässt sich dieser Entwurf noch feinjustieren – doch auf Basis der jetzigen Daten kann bereits sinnvoll geplant werden.