
Münster – Am 18. Juni 2025 sorgte ein neuer Fall von Vandalismus für Aufregung in der Innenstadt: Mit roter Farbe am Kiepenkerl und am Lamberti-Brunnen wurden zwei bedeutende Wahrzeichen von Münster beschmiert. Die Polizei bestätigt, sowohl das Kiepenkerl-Denkmal als auch der Lamberti-Brunnen sind betroffen. Der Staatsschutz ermittelt, denn ein politisches Motiv kann nicht ausgeschlossen werden. Wenn du etwas beobachtet hast, bitten die Ermittler um Hinweise.
Nach ersten Erkenntnissen beschmierten bislang unbekannte Täter gezielt die Brunnenskulpturen mit roter Farbe. Das Wasser ist dadurch rot geworden, das zeigt eine erhebliche Verunreinigung. Aus diesem Grund bittet die Polizei dringend um Hinweise unter der Rufnummer 0251 275-0. Aufgrund der Umstände liegt der Verdacht nahe, dass ein politisches Motiv vorliegen könnte. Deshalb führt der Staatsschutz die weiteren Ermittlungen.
Die rote Farbe am Kiepenkerl wirft Fragen auf. Denn rote Farbe wurde in den letzten Monaten bei mehreren Angriffen auf historische Orte in Münster verwendet. Das Kiepenkerl-Denkmal steht sinnbildlich für die Identität des Münsterlandes. Umso schwerer wiegt der Vorfall.
Schon im Juni 2025 wurde das Historische Rathaus erneut mit roter Farbe beschmiert. Auch dort blieb die rote Farbe am historischen Gebäude nicht folgenlos: Der Staatsschutz nahm die Ermittlungen auf. Dass nun auch der Kiepenkerl beschmiert wurde, deutet auf ein mögliches Muster hin.
Das Kiepenkerl-Denkmal zeigt einen traditionellen Wanderhändler mit Kiepe, Knotenstock und Halstuch. Seit seiner Einweihung 1896 ist es ein Symbol für den Austausch zwischen Stadt und Land. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurde es 1953 in Bronze neu errichtet. Auch deshalb sorgt es für Empörung, wenn der Kiepenkerl beschmiert wird.
Nicht nur die rote Farbe am Kiepenkerl fiel sofort ins Auge, sondern auch der ebenfalls betroffene Lamberti-Brunnen. Das Wasser färbte sich rot. Die Skulptur am Brunnen, 1959 errichtet, zeigt eine Bauernfamilie aus dem historischen Münsterland. Sie hat ähnlichen Symbolcharakter wie das Kiepenkerl-Denkmal.
Der Kiepenkerl wurde nicht zum ersten Mal beschmiert. Schon 2024 und Anfang 2025 hatten Vandalen rote Farbe am Historischen Rathaus, dem Dom und der Kirschensäule hinterlassen. Immer wieder tauchte dabei auch der Schriftzug „Gaza“ auf. All das lässt den Schluss zu, dass auch die rote Farbe am Kiepenkerl kein Zufall ist.
Weil der Kiepenkerl beschmiert wurde, könnten weitere Sicherheitsmaßnahmen folgen. Bereits 2024 hat die Stadt erste Kameras am Rathaus installiert. Nach weiteren Vorfällen wurde die Videoüberwachung ausgebaut. Auch am Kiepenkerl sind nun mehr Kontrollen möglich.
Oberbürgermeister Markus Lewe rief zur Zivilcourage auf. Zusammen mit der Universität und dem LWL appelliert er an die Stadtgesellschaft, dem Vandalismus nicht tatenlos zuzusehen. Denn rote Farbe am Kiepenkerl ist mehr als eine Schmiererei – es ist ein Angriff auf das kulturelle Gedächtnis der Stadt.