
Münster. Der Münsterhack 2025 hat am 26. und 27. September wieder die kreative Energie der Region entfacht. Mehr als 200 Teilnehmende und Gäste versammelten sich in den Hallen der Stadtwerke Münster, um innerhalb von nur 36 Stunden digitale Lösungen für urbane Herausforderungen zu entwickeln. Elf Teams präsentierten am Ende ihre Projekte, die von Künstlicher Intelligenz über Open Data bis hin zu barrierefreier Mobilität reichten.
Zum neunten Mal fand der Hackathon in Münster statt – und gleichzeitig war es die letzte Ausgabe mit Oberbürgermeister Markus Lewe als Schirmherr. Seit 2016 hatte er den Münsterhack begleitet. In diesem Jahr erinnerte das Orga-Team bei der Begrüßung daran, dass die Veranstaltung nicht nur technische Kreativität, sondern auch bürgerschaftliches Engagement auszeichne. Moderator und Orgateam betonten: „Die Teams haben zwei Tage ihrer Freizeit investiert, um die Stadt noch lebenswerter zu machen.“
Die Jury vergab die Preise nach klaren Kriterien wie Innovation, Umsetzbarkeit und Nutzen für Münster.
1. Platz: AIhörnchen
Das Projekt überzeugte mit einer smarten Lösung für Fundmeldungen. Mit drei Klicks lassen sich Gegenstände wie Fahrräder online melden. Eine KI erstellt automatisch Beschreibungen und erleichtert damit Behörden, Suchenden und Findenden die Arbeit.
„Wir sparen nicht nur Zeit und Kosten, sondern schaffen Transparenz für alle“, erklärten die Entwickler auf der Bühne.
2. Platz: Agentic.Muenster
Das Team stellte einen Voice-Chat-Assistenten vor, der Termine beim Bürgerservice buchen und Formulare automatisch ausfüllen kann. Der Prototyp demonstrierte, wie Verwaltung in Zukunft einfacher und bürgerfreundlicher funktionieren könnte.
3. Platz: Stolperstimme
Hier erhielten Münsters Stolpersteine eine digitale Stimme. Durch eine KI-gestützte Gesprächsfunktion können Passanten künftig Biografien der NS-Opfer interaktiv abrufen. Das Projekt gewann zusätzlich den Mentor:innenpreis.
Publikumspreis: Münster Easy
Mit einer Karte, die Baustellen, Hindernisse und perspektivisch auch barrierefreie Routen abbildet, holte das 13-köpfige Team die Gunst des Publikums.
Neben den Preisträgern sorgten auch andere Projekte für Aufsehen:
Open Ampel zeigte, wie Radfahrer per App sehen können, ob sie die nächste Ampel noch schaffen.
Blindspotter machte Stadtplanung nachvollziehbar, indem es Maßnahmen aus der Perspektive verschiedener Personas visualisierte.
Gift Gurus digitalisierten Münsters Bücherschränke und Tauschboxen.
Netflix brachte smarte Nistkästen mit Livestream und Citizen Science auf die Bühne.
Münster 1535 ermöglichte per Virtual-Reality-Zeitreise einen Blick ins Münster der Wiedertäuferzeit.
Smart Bike rüstete Fahrräder mit intelligenten Assistenten wie automatischem Blinker aus.
Rätselrausch entwickelte eine Quiz-App für die Kneipenkultur der Stadt.
Die Bandbreite reichte von nachhaltigen Mobilitätslösungen über kulturelle Erinnerung bis hin zu spielerischen Ansätzen.
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Besonders gefeiert wurde die Auszeichnung des Nachgeha(c)kt-Preises: Das Team Helpwave hatte 2022 beim Münsterhack den Publikumspreis gewonnen und inzwischen ein Startup gegründet. Ihre Software unterstützt bereits rund 300 Arztpraxen in Deutschland und steht kurz vor dem Einsatz an einer Universitätsklinik.