
Münster/Düsseldorf. Kaffee bleibt das Lieblingsgetränk der Deutschen – und Nordrhein-Westfalen spielt dabei eine zentrale Rolle. Nach neuen Zahlen von IT.NRW ist die Absatzmenge von koffeinhaltigem Röstkaffee im Jahr 2024 kräftig gewachsen. Besonders interessant: Ein Großteil der Produktion konzentriert sich im Regierungsbezirk Münster, der damit zur Hochburg der deutschen Kaffeeröstung wird.
Die 12 größeren Röstereien in NRW setzten im vergangenen Jahr insgesamt 96.483 Tonnen koffeinhaltigen Röstkaffee ab. Das bedeutet einen Zuwachs von 9,2 Prozent im Vergleich zu 2023. Auch der Absatzwert stieg – um 7,4 Prozent auf rund 637 Millionen Euro. Rechnerisch ergibt das etwa 12,9 Milliarden Tassen Kaffee, die 2024 allein mit in NRW produziertem Röstkaffee hätten aufgebrüht werden können.
Im Vergleich mit dem Bundesdurchschnitt fällt das Wachstum besonders deutlich aus. Während Deutschland insgesamt nur um rund zwei Prozent zulegte, übertraf NRW diesen Wert gleich um ein Vielfaches. Das unterstreicht die Bedeutung des Bundeslandes im nationalen Kaffeegeschäft.
Bemerkenswert ist die regionale Verteilung. Fast 80 Prozent der gesamten NRW-Produktion entfallen auf den Regierungsbezirk Münster. Damit bestätigt sich, was viele in der Region schon lange wissen: Münster und das Münsterland sind ein Zentrum der Kaffeeverarbeitung. Ob traditionelle Marken oder moderne Spezialitätenröstereien – die Region hat sich einen Namen als Kaffeestandort gemacht.
Diese Konzentration schafft nicht nur Arbeitsplätze, sondern zieht auch Zulieferbetriebe und Logistik an. Für Münster bedeutet das einen echten Standortvorteil, der über die Grenzen der Stadt hinausstrahlt.
Während die Absatzmengen steigen, bleibt der Markt von Preisschwankungen geprägt. Nach einem Rückgang der Verbraucherpreise für Bohnenkaffee um zwei Prozent zwischen 2023 und 2024 kletterten sie im ersten Halbjahr 2025 deutlich – um 12,7 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. Grund dafür sind vor allem die gestiegenen Importkosten für Rohkaffee.
Für Verbraucher bedeutet das: Kaffee bleibt zwar beliebt, könnte aber im Alltag spürbar teurer werden. Für die Röstereien wiederum heißt es, flexibel zu reagieren und sich zwischen Kostendruck und Nachfragewachstum zu behaupten.