
Münster – In Münster sorgt die geplante Kürzung von Mitteln für den Schulbau für Aufregung. Verschiedene politische Parteien äußern sich kritisch zu den angekündigten Maßnahmen und suchen nach Lösungen. Die CDU fordert eine Sondersitzung des Finanzausschusses, während die Grünen auf eine ganzheitliche Lösung setzen, die Schulbauten in der ganzen Stadt berücksichtigt. Im Fokus stehen insbesondere die anstehenden Baustopps an mehreren Schulen.
Die CDU-Fraktion reagiert mit Empörung auf die geplanten Kürzungen im Schulbauprogramm. Fraktionsvorsitzender Stefan Weber spricht von einer „höchst fahrlässigen“ Ausgabenpolitik und hinterfragt die Prioritäten der Ratsmehrheit. Besonders kritisiert wird der Bau eines neuen Verwaltungsgebäudes für 100 Millionen Euro, das seiner Meinung nach mit den Schulbauprojekten nicht zu vereinbaren ist. In einer Sondersitzung soll Stadtkämmerin Christine Zeller zu den beabsichtigten Mittelkürzungen Stellung nehmen.
„Wie muss es in der Bevölkerung ankommen, wenn für ein Stadthaus 4 ein dreistelliger Millionenbetrag ausgegeben wird und für Schule und Bildung kein Geld mehr da ist?“, fragt Weber. Er verweist auch auf die 40 Millionen Euro für eine neue Flüchtlingsunterkunft, die seiner Ansicht nach aufgrund ideologischer Entscheidungen unnötig gewesen wären.
Im Gegensatz dazu setzen die Grünen auf konstruktiven Dialog und eine Lösung, die alle betroffenen Schulstandorte in Münster berücksichtigt. Christoph Kattentidt, Sprecher der Grünen Ratsfraktion, betont, dass die Grünen sich für eine ganzheitliche Betrachtung des Schulbaus einsetzen. Es gehe darum, die bestehenden Schulbauprojekte in der ganzen Stadt zu fördern und nicht nach Stadtteilen oder politischen Strömungen zu unterscheiden.
Anja Kallfelz, Mitglied im Schulausschuss der Grünen, ergänzt: „Wir machen das nicht mit, wenn Stadtteil- und Innenstadt-Schulen gegeneinander ausgespielt werden. Baubedarfe gibt es in Schulen in ganz Münster, und Gelder sollen nach objektiver Notwendigkeit verteilt werden.“
Die angekündigten Mittelkürzungen und der Baustopp betreffen mehrere Schulen in Münster. Zu den betroffenen Einrichtungen gehören die Matthias-Claudius-Grundschule in Handorf, das Schulzentrum in Kinderhaus, die geplante vierte Gesamtschule in Angelmodde sowie das Schlaungymnasium, dessen Bauunterhaltung ebenfalls auf der Kippe steht. In der CDU sorgt der geplante Baustopp für Besorgnis, da wichtige Schulprojekte auf Eis gelegt werden sollen, während andere Ausgaben weitergehen.